Referat
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Thema: Ethik und Moral, das Problem der Freiheit
und
die Entstehung des Gewissens
Seminar: Ethik
und Moral und die Entstehung des
Gewissens
bei: Frau Prof. Dr. Phil. Irmgard Bruns
im
Rahmen: Leistungsnachweis für Soziologie,
Bereich
Sozialpädagogik
eingereicht
von: Claudia
Onida, Matrikel-Nr: ????????
Datum: Musterstadt, 31.01.1997
Unterschrift: .............................................
Inhaltsverzeichnis
1
Definitionen über Ethik......
1.1
Eigene Überlegungen zum Begriff Ethik......
1.2
Definition des Meyer-Lexikon über Ethik......
1.3
Definition des Dudenverlages über Ethik......
2 Definitionen über Moral....
2.1
Eigene Überlegungen zum Begriff Moral...
2.2
Definition des Meyer-Lexikon über Moral...
2.3
Definition des Dudenverlages über Moral...
3 Fernando Savater über Ethik und Moral....
3.1
Motive des Verhaltens (Savater).................
3.1.1 Beispiel von Aristoteles: „Der
Kapitän muß sich entscheiden“........
4 Freiheit................
4.1
Gesetzliche Grundlagen.........
4.1.1 Grundgesetz: Freiheitsrechte.....
4.1.2 Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte (Verkündung 1948 von den U.S.A.)...
4.2
Was bedeutet Freiheit für mich ?................
4.3
Der Mensch ist frei zu handeln - Savater bringt zwei Beispiele:.................
4.3.1 „Die Termiten“..............
4.3.2 „Hektor und Archille“
4.4
Freiheit heißt Verantwortung
4.5
Bezug zu meinem späteren Beruf als Sozialpädagogin...............
4.6
Definition des Meyer-Lexikon über Freiheit...............
4.7
John Rawls: „Freiheit und Gerechtigkeit“..
4.8
Wilhelm Weischedel: „Skeptische Ethik - Die Problematik der Freiheit“...............
4.8.1 Die Handlungsfreiheit
4.8.2 Die Willensfreiheit....
4.9
Das Wesen der Freiheit...............
4.9.1 Definition von Freiheit von Wilhelm
Weischedel.........
4.9.2 Freiheit als Spielraum............
4.9.3 Freiheit als Wahl oder Entscheidung......
4.9.4 Freiheit als Selbstbestimmung............
5 Der Determinismus und der Indeterminismus.
5.1
Der Determinismus....
5.1.1 Erläuterung der Position des
Determinismus aus Grundfragen und Grundbegriffe der Pädagogik............
5.1.2 Erläuterung der Position des
Determinismus aus Skeptische Ethik / Weischedel.........
5.2
Der Indeterminismus
Inhaltsverzeichnis
5.2.1 Erläuterung der Position des
Indeterminismus aus Grundfragen und Grundbegriffe der Pädagogik............
5.2.2 Erläuterung der Position des
Indeterminismus aus Skeptische Ethik / Weischedel.........
6 Das Gewissen..............
6.1
Imbezillität.......
6.1.1 Definition über Imbezillität nach dem
Dudenverlag........
6.1.2 Definition über Imbezillität aus
Savater
6.2
Merkmale des Gewissens.............
6.3
Verantwortung...............
6.4
Reue und ein wichtiger ethischer Grundsatz..........
6.5
Weischedel, „Skeptische Ethik“ - Das Gewissen...............
6.6
Kittsteiner: „Entstehung des Gewissen und Selbstdisziplin“.
6.7
Kohlberg: „Die Entstehung des Gewissen“.............
6.7.1 Kinder und moralische Regeln............
7 Lebenseinstellungen..........
7.1
Hedonismus.......
7.1.1 Meyer Lexikon über Hedonismus........
7.1.2 Dudenverlag über Hedonismus........
7.2
Utilitarismus.......
7.2.1 Meyer Lexikon über Utilitarismus.....
7.2.2 Duden Verlag über Utilitarismus.....
7.3 Wertewandel in der Familie..........
Quellenachweis.................. 28
Zu
Beginn habe ich nach einer Definition zu dem Thema „Ethik und Moral“ gesucht.
Ich
denke, Ethik ist eine Lehre, in der über das Leben der einzelnen Menschen nachgedacht
wird, bzw. wie sie das Leben gestalten, vor allem im Zusammenhang mit anderen
Menschen.
Ich
habe dann im Meyer Lexikon nachgesehen und folgendes gefunden:
Ethik (griech.) ist ein meist mit
Moralphilosophie synonym gebrauchter Begriff für einen seit der Antike
zentralen Bereich der Philosophie, der die Frage zu beantworten sucht, an
welchen Werten und Normen, Zielen und Zwecken die Menschen ihr Handeln orientieren
sollen.
Gegenstand
der Ethik ist das Bemühen
1. den
Geltungsanspruch der jeweiligen Moral auf Wohlbegründetheit zu überprüfen
2. ein
oberstes, vernünftiges Prinzip zu finden, womit die Werte, Normen und Ziele in
Ihrer Rangordnung beurteilt und gegebenenfalls neue einsehbar begründet werden
können.
3. Dadurch
zur Verbesserung menschlichen Zusammenlebens beizutragen.
Dann
habe ich noch im Dudenverlag nachgesehen:
Ethik (griech./lat.)
1.
Lehre
vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen in verschiedenen Lebenssituationen
(phil.)
2.
(allgemeingültige)
Normen und Maximen der Lebensführung, die sich aus der Verantwortung gegenüber
anderen herleiten.
In
den Definitionen über Ethik fällt der Begriff Moral.
Was
bedeutet Moral für mich?
Ich
glaube, daß jeder Mensch eine eigene Moralvorstellung hat, die sich dadurch äußert,
wie er mit gesellschaftlichen Normen, Umgangsformen und Sitten umgeht. Das
bedeutet, wie der Mensch in einer bestimmten Situation und im Umgang mit
anderen Menschen handelt, ist abhängig von seiner Vorstellung von Moral.
Außerdem
fällt der Begriff mir im Zusammenhang mit „Moralpredigt“ ein , bei der mir
jemand sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Darüber hinaus als „..Moral von
der Geschicht´..“ , also das was ich aus einer Geschichte für mein Leben
gelernt habe.
Laut
des Meyer-Lexikon versteht man unter Moral:
Moral (lat.)
1.
Gesamtheit
von verbindlichen Sitten und ethischen Normen, die das zwischenmenschliche
Verhalten einer Gesellschaft regulieren.
2.
Bereitschaft
sich einzusetzen.
3.
Lehrreiche
Nutzanwendung (einer Geschichte)
Der Dudenverlag sagt
dazu folgendes:
Moral (lat./fr.)
1.
System
von auf Tradition, Gesellschaftsform und Religion beruhenden sittlichen
Grundsätzen und Normen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt das zwischenmenschliche
Verhalten reguliert.
2.
Stimmung,
Kampfgeist,
3.
philosophische
Lehre von der Sittlichkeit
4.
das
sittliche Verhalten eines Einzelnen oder einer Gruppe
5.
lehrreiche
Nutzanwendung
Nach
Kant[1]
sind die Begriffe „Moral“ und „Ethik“ synonym zu sehen.
Fernando
Savater, geboren 1947, ist Professor für Ethik und sagt in seinem Buch
„Tu
was Du willst - Ethik für Erwachsene von Morgen“
das
ethische Fragen nicht nur Philosophen etwas angehen, sondern es sind
alltägliche Fragen. Er spricht von der Ethik als ein Lebenswissen, bzw. der
„Kunst zu Leben“. Moral hat etwas mit Gewohnheit zu tun: lat. mores =
Gewohnheit.
Für
ihn ist die Moral die Gesamtheit der Verhaltensweisen und Normen die Du, ich
und andere als gültig anerkennen. Die Ethik beschreibt er als Reflexion
darüber, warum wir sie als gültig anerkennen und der Vergleich der Moral mit
anderen Personen.
Aus
welchen Motiven heraus entsteht mein Verhalten?
Befehle
Verhalten
wird durch Befehle beeinflußt. Wenn Eltern einem Kind etwas befehlen und das
Kind dementsprechend handelt, dann ist sein Verhalten durch den Befehl beeinflußt.
Dieses Verhalten kann dann mit der Zeit zur Gewohnheit werden.
Gewohnheit
Verhalten
ist oft Gewohnheit. Ich tue etwas, weil ich es schon immer so getan habe. Ich
wiederhole dieses Verhalten oft, ohne darüber nachzudenken warum.
Nachahmung
Oft
tue ich es auch, weil andere Menschen in meiner Umgebung es tun. Ich handele
so, um nicht aufzufallen oder um dazuzugehören.
Launen
In
anderen Fällen fehlt ein Motiv. Ich handele aus einer Laune heraus. Es kann in
diesem Fall auch Nachahmung sein oder einem Befehl entspringen oder die Lust
sich Befehlen zu widersetzen.
Wichtig
ist zu überlegen, was ich will und was gut für mich ist, ohne dabei andere zu
verletzen. In manchen Fällen ist dann auch nötig, sich Befehlen zu widersetzen.
Wir müssen ständig entscheiden, was ist richtig und was ist falsch. Wie
verhalte ich mich?
Aristoteles
bringt ein Beispiel von einem Kapitän, der einen Befehl bekommen hat. Er soll
mit seinem Schiff eine sehr wertvolle Fracht von einem Hafen zum anderen bringen.
Auf halbem Weg kommt ein heftiger Sturm auf und das Schiff droht zu kentern.
Die einzige Rettung des Schiffes und der Besatzung besteht darin, die wertvolle
Fracht abzuwerfen. Es ist aber ein Risiko. Das Schiff könnte dennoch kentern.
Genausogut könnte es auch sein, daß es den Hafen samt der Fracht erreichen
kann. Was soll der Kapitän tun? Er muß eine Entscheidung treffen.
Genauso
müssen wir im Leben oft verantwortungsbewußt entscheiden und gegebenenfalls
Befehle ignorieren. Wenn der Kapitän den Befehl eingehalten hätte die Fracht zu
transportieren, hätte er wahrscheinlich das gesamte Schiff zum Kentern
gebracht. Gewohnheit ist auch hier unangebracht, denn Sturm ist keine
alltägliche Routine. Launen nachzugeben ist in vielen Situationen, die ernst
sind, nicht der richtige Weg. Hier kann der Kapitän auch nicht
nachahmen. Oft sind Situationen einzigartig und wir müssen die Entscheidung
selber treffen.
Ein
Kind ist noch abhängig von Befehlen und Entscheidungen der Eltern. Wenn wir
aber Erwachsene sind, müssen wir die Situation genau untersuchen und
nachdenken. Wir besitzen die Freiheit selbst zu wählen. Niemand kann
stellvertretend für einen anderen frei sein. Lernen, diese Freiheit gut zu
gebrauchen, ist Moral oder Ethik.
Art.2.Satz1.: Jeder hat das Recht auf die
freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer
verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz
verstößt.
Art.2.Satz2.: Jeder hat das Recht auf Leben
und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In
diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Laut
Gesetz haben wir ein Recht auf Freiheit der Person. Es gibt ausdrücklich das Verbot
der Sklaverei. So ist es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von
den USA 1948 verkündet worden. Danach besteht auch das Recht, bzw. die Freiheit
jedes Land verlassen zu dürfen, einschließlich des eigenen. Wir haben auch den
Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Außerdem haben wir
das Recht zur freien Meinungsäußerung. Dazu kommt das Recht auf Versammlungs-
und Vereinigungsfreiheit. Wir können unseren Beruf frei wählen und haben ein
Recht auf die freie Teilnahme am kulturellen Leben.
Ich
glaube, Freiheit ist eines der wichtigsten Dinge im Leben. Ohne sie ist alles
andere wertlos. Jemand der im Gefängnis sitzt, hat keine Freiheit dort
hinzugehen, wohin er will. Er ist isoliert und in seiner persönlichen
Entfaltung eingeschränkt. Jemand der nicht frei ist, seine Meinung sagen zu
dürfen, fühlt sich unterdrückt. Äußere Zwänge und gesellschaftliche Normen
können die Freiheit einschränken.
Der
Mensch ist, im Gegensatz zu den Tieren, frei zu handeln. Savater stellt dazu in
seinem Buch zwei anschauliche Beispiele dar:
Termiten,
weiße Ameisen, die in Afrika meterhohe Bauten errichten, haben sogenannte
Soldatentermiten, die bei einem feindlichen Angriff herauskommen um ihren Stamm
zu verteidigen. Während Sie selbst gegen Feinde kämpfen, denen sie unterlegen
sind, machen Arbeiterinnen den Bau wieder dicht. Die Soldatentermiten haben
keine andere Wahl so zu handeln, weil sie das tun, wozu sie von Natur aus
programmiert worden sind. Sie sind also in dem Sinne keine Helden, die sich
freiwillig für die anderen aufgeopfert haben.
Das
andere Beispiel erzählt von „Hektor und Archille“ in der „Elias“ von Homer[3].
Hektor, der beste Krieger Troyas wird von Archille, dem Helden der Archäer, der
ihm an Stärke überlegen ist, zum Zweikampf herausgefordert. Obwohl ihm seine Unterlegenheit
bewußt ist, und er die Wahl hat sich zu untergeben oder zu flüchten, kämpft er
und stirbt, um seine Pflicht zu erfüllen und um seine Familie und Mitbürger zu
verteidigen. Hektor ist nicht darauf programmiert ein Held zu sein, genauso wie
jeder andere Mensch frei entscheiden kann.
Savater
sagt, daß Hektor bzw. der Mensch im Gegensatz zu den Termiten, bzw. den Tieren,
Mineralien und Pflanzen, frei ist. Zwar wird das Denken der Menschen durch die
Sprache bestimmt, die uns aufgezwungen ist. Außerdem werden wir in bestimmten
Traditionen erzogen, lernen Verhaltensweisen und Gewohnheiten, haben aber so
sehr wir uns von den Umständen erdrückt fühlen nie nur einen Weg dem wir folgen
können, sondern immer mehrere.
Er
schreibt, daß wir zwar nicht frei sind, auszuwählen, was uns passiert, sondern
wir sind frei, auf das was uns passiert auf verschiedene Weise zu reagieren.
Frei zu sein, etwas zu tun, heißt natürlich nicht, es auf jeden Fall zu
erreichen, denn dann wären wir allmächtig.
Savater
denkt, daß es viele Menschen gibt, die gar nicht frei sein wollen. Sie
bestreiten einfach, daß sie frei sind, weil mit der Freiheit auch eine große
Verantwortung auf den Menschen liegt (siehe Beispiel von dem Kapitän und dem
Schiff). Wenn wir nicht frei sind, etwas zu entscheiden, Umstände zu ändern,
dann können wir auch nicht schuld sein, wenn etwas schief geht. Wir müssen uns,
um richtig handeln zu können, ein gewisses Lebenswissen aneignen. Dieses
Lebenswissen, nennt er auch „Die Kunst des Lebens“ oder „Die Ethik“.
An
dieser Stelle möchte ich einen wichtigen Bezug zu meinem Beruf als Sozialpädagogin
erwähnen. Ich werde mit Menschen arbeiten, die in komplexen, problematischen
Situationen stecken. Ich weiß, daß der Sozialisationsprozeß den Menschen prägt
und immer wieder verändert. Menschen, die wenig Liebe und Zuneigung erfahren
haben, haben oftmals Probleme ihr Leben zu bewältigen. Doch selbst der Mensch,
der viel Leid erfahren hat, kann sein Leben frei gestalten. Er muß nicht
zwangsweise, z.B. drogenabhängig werden, weil sein Eltern ihn in seiner
Kindheit geschlagen haben. Er hat viele Möglichkeiten seinen Lebensweg zu
wählen. Jetzt trägt er die Verantwortung für sich, sein Leben und wie er es
gestaltet. Er kann die Verantwortung für das was er tut nicht mehr seinen
Eltern zuschieben. Diese Freiheit, bzw. Verantwortung durch sie, möchte ich bei
meiner Arbeit bedenken und versuchen, Menschen in Problemsituationen, diese
nahezubringen. Trotz Einfühlen und Emphatie möchte ich nicht in Mitleid
verfallen und den Mensch das Gefühl geben, er hätte keine andere Wahl gehabt.
Denn so bestätige ich ihn in seinem Handeln und er wird seine Freiheit nicht
richtig nutzen.
Freiheit
Philosophie: Grundbegriff der praktischen
Philosophie:
1.
(..)
Freiheit, kann als Abwesenheit äußerer Zwänge und Bindungen verstanden werden
(körperliche Bedürfnisse, gesellschaftliche Normen und Konventionen). Dieser
Aspekt des Freiheitsbegriffes ist vor allem politisch, sozial und historisch
von Bedeutung. In den politischen und sozialen Bereichen kann es durch
Beseitigung von Zwängen Befreiung geben - heute oft Emanzipation genannt.
2.
(..)
die Entscheidungs- oder Willensfreiheit des einzelnen Menschen in Philosophie
und Theologie eine von äußeren Einflüssen unabhängige Eigenschaft, die oft als
Begriff der Autonomie umschrieben wird.
3.
(..)
Begriff der Freiheit seit der Antike existentieller Gegenstand der Philosophie:
Die Möglichkeiten von Freiheit zu begründen und den Freiheitsbegriff inhaltlich
zu füllen.
Die
eigene Freiheit hört da auf, wo die Freiheit anderer anfängt. Wichtig ist Gerechtigkeit.
In einer Übereinkunft von Menschen, die nicht wissen, wie sie zueinander stehen,
muß man Prinzipien entwickeln. Nur dadurch, daß Regeln aufgestellt werden, kann
es Gerechtigkeit geben. Jeder Mensch hat einen Anspruch auf Würde, Anerkennung
und Selbstachtung. Ohne diese sind alle anderen Rechte zwecklos. Wenn man
jemanden die Würde nimmt, ist er verletzlich und manipulierbar.
John
Rawls schreibt die Theorie der Gerechtigkeit vor ca. 25 Jahren und stütz sich dabei
auf Immanuel Kant („Theorie der Gerechtigkeit“, John Rawls).
Ich
möchte nun auf das Buch „Sketische Ethik“ eingehen. Es ist von Wilhelm Weischedel
und 1976 in Surkamp Verlag erschienen. Ich habe mich mit dem 6. Kapitel „Die
Problematik der Freiheit“ beschäftigt. Es besagt, daß es unerläßlich ist, sich
auf das Problem der Freiheit zu besinnen, wenn man sich mit dem Thema Ethik
befaßt, weil die Ethik Freiheit voraussetzt. Denn, wenn ich keine Wahl habe
frei zu entscheiden, kann ich mich auch nicht nach ethischen Geboten richten.
Die
Freiheit ist außerdem heutzutage zu den geschätztesten Werten geworden. Wegen
ihr werden Kriege geführt. Jeder möchte frei sein und sich selbst
verwirklichen.
Weischedel
spricht auch davon, daß man Freiheit nicht so einfach definieren kann. Es gibt
im Sprachgebrauch eine gewisse Ambivalenz:
„Einen Gefangenen nennen wir unfrei; und
doch kann er in der Weise, wie er seine Strafe auf sich nimmt, ein hohes Maß
von innerer Freiheit beweisen.
Ähnliches gilt für den Kranken; er ist an
das Bett gefesselt und gilt als unfrei; aber er kann im freien Entschluß sein
Schicksal akzeptieren. Auch der Sklave, der seinem Begriff nach der Unfreie
ist, kann doch etwa im Bereich seines Denkens frei sein. Einen Menschen, der
nicht im Gefängnis sitzt, nennt man frei; dieser Mensch aber kann in der Art,
wie er sich in seiner Mitwelt bewegt, einen höchst unfreien Eindruck erwecken.
Freiheit erscheint als Unfreiheit,
Unfreiheit als Freiheit, je nach dem, aus welchem Gesichtspunkt und von welcher
Situation her man sie betrachtet“ (Weischedel, Skeptische Ethik, Seite 112).
Auch
gibt es eine Ambivalenz des Freiheitsbegriffes im Verhältnis des Menschen zu
sich selbst. Man nennt einen Menschen frei, der sein Ich ausleben kann, der tut
was er will, der jeder Leidenschaft nachgeben kann und sich nicht um Gesetze
und Tabus kümmert. Freiheit in diesem Sinne, kann man als Freiheit des Ich
bezeichnen. Anderseits kann man den Menschen frei nennen, der sich selbst, die
Gewalt seiner Affekte, Triebe und Leidenschaften beherrscht. Denn sie können
einen Menschen tyrannisieren. Den Mensch, der seinen Affekten nicht unterworfen
ist, kann man als frei bezeichnen.
Welche
Bedeutung hat der Freiheitsbegriff im moralischen Bereich?
Wieder
findet man eine gewisse Ambivalenz. Derjenige, der es ablehnt, sich den sittlichen
Forderungen zu stellen, den nennt man frei. Andererseits nennt man im moralischen
Sinne, den frei, der die sittlichen Gebote aus freiem Entschluß anerkennt und
sich ihnen freiwillig unterwirft und gemäß seines Gewissens handelt.
Auch
im philosophischen Bereich ist man sich über den Freiheitsbegriff nicht einig.
Für die Sophisten bedeutet frei sein, der Natur zu gehorchen.
Sokrates[4]
bestimmt die Freiheit im Tun des Besten. Der Mensch muß zwischen den
Möglichkeiten des Handelns die Beste auswählen.
Aristoteles
dagegen sieht die Freiheit im konkreten Wählen können.
„Also steht die Tugend und ebenso auch das
Laster in unserer Gewalt. Denn wo das Tun in unserer Gewalt ist, da ist es auch
das Lassen und wo das Nein auch das Ja. Wenn also das Tun des Guten in unserer
Gewalt steht, dann auch das Unterlassen des Bösen; und wenn das Unterlassen des
Guten in unserer Gewalt steht, dann auch das Tun des Bösen.“ (Aristoteles,
Nikomachische Ethik, Seite 239-240)
Platon[5],
sieht die Freiheit genauso wie Sokrates, er spricht sie dem guten Menschen zu.
Er sagt, daß der freie und gute Mensch der ist, der sich nach dem Guten an sich
richtet und nicht nach irgendeinem beliebigen Gut. Die Idee des Guten ist das
Vorbild der Freiheit.
Freiheit
tritt auf zwei Ebenen auf: auf der des Handelns und der des Wollens
Man
kann Handlungsfreiheit der Willensfreiheit gegenüberstellen
Die
Handlungsfreiheit ist ein Freiheit, die der Mensch ohne Zwang von außen ausüben
kann. Der Mensch besitzt Handlungsfreiheit, allerdings in einem eingeschränkten
Rahmen.
Man kann zum Beispiel nicht gegen Einschränkungen, wie die der Naturgesetze,
angehen. Dazu Recht, polizeiliche Verordnungen, Konventionen und Urteil anderer
Menschen. Außerdem besteht die Notwendigkeit seinen Lebensunterhalt zu
verdienen. Dann gibt es noch besondere Begabungen, persönliche Gesundheitsverhältnisse
oder Gegebenheiten die sich aus Altersstufe und Geschlecht ergeben. Hinzu kommt
die erforderliche Rücksichtnahme auf anderer Menschen. Die Situation offensichtlich
mächtiger als die Freiheit zu handeln. Aber der Mensch kann innerhalb der
Grenzen der Handlungsmöglichkeiten, aus mehreren Möglichkeiten wählen. Die Handlungsfreiheit
ist von Mensch zu Mensch verschieden. Der Reiche hat meist eine weiterreichende
Handlungsfreiheit als der Arme. Außerdem ist sie auch altersbedingt
unterschiedlich. Die Handlungsfreiheit hat eine Bedeutung für die
philosophische Ethik. Denn um moralisch wirken zu können, muß der Mensch
Möglichkeiten des Handelns haben. Handlungsfreiheit ist Voraussetzung für
Ethik. Wer in seiner Freiheit allzu beeinträchtigt ist, dem wird sein Dasein
leer. Andererseits gibt es auch Gefahren in einer allzu weit ausgedehnten
Freiheit, denn es kann zur Anarchie und Unordnung kommen. Die Ethik muß uns
Anleitungen geben, wie die Freiheit angemessen gestaltet werden kann.
Sie
ist für das Problem der Freiheit bedeutsamer als die Handlungsfreiheit. Hier
geht es nicht um die Unabhängigkeit von Zwängen der äußeren Situation, sondern
um die Freiheit von inneren Motivationen. Motivationen sind Leidenschaften,
Neigungen und Charakterzüge wie Güte oder Neid, die den Willen des Menschen
bestimmen. Der Willen des Menschen ist das ausdrückliche und bewußte Streben
nach einem Ziel, das in der Spontaneität des Menschen seinen Ursprung hat.
Ethik ist nur dann möglich, wenn überhaupt Willensfreiheit besteht. Denn wir
könnten keine moralischen Appelle aufstellen und keine sittlichen Gebote oder
Verbote geben, wenn alles Tun und der dahinterstehende Wille von außen bestimmt
würden. Wenn der Mensch ausschließlich durch Motive bestimmt ist, durch äußere
Einflüsse, ererbte oder erworbene Anlagen dann gibt es keine ethischen Fragen
wie Zurechnung, Verantwortung, Schuld und Reue. Aber dann könnte man auch
keinen Menschen zur Verantwortung ziehen, für das was er getan hat.
Die
Willensfreiheit und die Handlungsfreiheit stehen beide in Beziehung zueinander.
Denn wer zwar Handlungsfreiheit besitzt, also ohne Zwang von außen etwas tun
kann, ihm es aber an der Fähigkeit mangelt sich in seinem Willen zu
entscheiden, der besitzt keine vollständige Freiheit. Anders herum nutzt es dem
Menschen wenig, wenn er zwar über eine erhebliche Freiheit des Willens verfügt,
diese aber auf Grund von äußerer Umständen nicht verwirklichen kann.
Freiheit
ergibt sich also aus dem Zusammenspiel von Handlungsfreiheit und Willensfreiheit.
„Freiheit ist der Besitz eines Spielraumes
für ein Wählen können, innerhalb dessen der Mensch von sich selber her über
sich selbst bestimmen kann.“ (Weischedel, Skeptische Ethik, Seite 137)
Die
Freiheit ist ihres Wesens nach Spielraum, Wahl und Selbstbestimmung.
Freiheit
ist da, wo Handlungsfreiheit durch Umwelt, Institutionen und Konventionen
gewährleistet wird. Man kann auch sagen, sie räumt einen Spielraum von
Möglichkeiten ein. Jeder Mensch hat unterschiedliche Spielräume. Der Spielraum
dessen, der im Gefängnis sitzt, ist sehr begrenzt. Das Recht legt fest, was
geboten oder verboten wird, es ist als Gewährung oder Versagung von
Spielräumen.
Man
sieht, daß in der Menschheitsgeschichte immer mehr der Drang besteht, die Freiheit
auszuweiten. Der Mensch hat das Gefühl immer mehr Mensch zu sein, je weiter der
Spielraum seiner Freiheit ist.
Zur
Freiheit gehört außer dem Spielraum etwas Wesentliches: Der Mensch kann innerhalb
der Spielräume wählen und entscheiden. Ohne dies wäre der Spielraum zu nichts
nütze. Freiheit ist auch Wahlfreiheit. Der Mensch muß ständig in jeder
Situation neu entscheiden, er hält auch oft an früher getroffenen Entscheidung
fest. Unfrei wird der Mensch nur dann, wenn er auf alle Möglichkeit einer
Revision seiner Schlüsse verzichtet, wenn er also auf seiner Entscheidung
beharrt, selbst wenn sie die Situation radikal geändert hat. Die Wahl muß also
nicht ständig neu vollzogen werden, aber der Mensch muß offen sein, für neue
Situationen bei denen er sich vielleicht neu entscheiden muß. Alle
Entscheidungen setzen eine Grundentscheidung voraus, in der der Mensch sich
selbst in seiner Freiheit wählt.
Der
Mensch hat die Sehnsucht nach Besitz und Ausweitung des Spielraumes. Im Menschen
ist also der Wille aus eigener Spontaneität die Grenzen zu setzen, also über
sich selbst zu bestimmen. Freiheit ist auch Selbstbestimmung, wie ich es auch
in der dargestellten Willensfreiheit schon erklärt habe.
Selbstbestimmung
ist die Freiheit des Sich-Auslebens des Ich. Es zeigt sich auch darin, daß wir,
wenn wir ein gewisses Alter erreicht haben, aus dem Elternhaus in ein selbstbestimmtes
Leben streben. Im Gegensatz hierzu zeigt sich, daß wir auch Lust nach
Abhängigkeit verspüren. Wir lassen in gewissen Bereich über uns verfügen. Wir
richten uns nach Propaganda, Mode, Massenmedien und öffentlichen Meinungen. Man
kann von Sehnsucht nach Freiheit und Flucht vor ihr sprechen.
von
lat. determinare = festsetzen, bestimmen
Das
Verhalten des Menschen ist vollkommen bestimmt durch komplexe Verknüpfung
ursächlicher Verhältnisse, in die Erb- und Umwelteinflüsse eingehen, selbst
dann, wenn wir uns dessen nicht bewußt sind. Die subjektiv erlebte Freiheit
wird im Determinismus als bloßer Schein, als Illusion gedeutet (Pädagogik,
Grundfragen und Grundbegriffe, Erich Weber, Seite 33).
Der
Mensch ist im Augenblick des Tuns zwar oft der Überzeugung sich selber dazu
bestimmt zu haben, aber bei genauerer Betrachtung entdeckt man eine Menge von
Einwirkungen, die zu diesen Tun bzw. Wollen geführt haben:
Einflüssen
von außen, der ererbte Charakter, unwillkürlich auftretende Antriebe und
Stimmungen. Dann erscheint das anfängliche Bewußtsein frei zu sein, als Irrtum.
Das alles offenbar bestimmt ist, ist die Position des Determinismus.
Hier
wird die Freiheit des Menschen vertreten. Freiheit kann dabei als Wählen können
zwischen verschiedenen vorgegebenen Möglichkeiten begriffen werden. Freiheit
läßt sich aber auch als produktive Möglichkeit verstehen, über die gegebenen
Verhältnisse hinauszugehen. (Pädagogik, Grundfragen und Grundbegriffe, Erich
Weber, Seite 33).
Dem
deterministischen Gedanken tritt der Indeterminismus entgegen. Er leugnet zwar
die äußeren Einflüsse nicht, geht aber von einer Freiheit aus. Der Indeterminismus
stützt sich dabei auf die Lebenserfahrung. Wir werden täglich vor
Entscheidungen gestellt und bekommen dadurch eine Distanz zu den eigenen
Motiven. Wir können uns gegen unsere eigenen Motiviertheiten wenden und
erfahren darin eine gewisse Unabhängigkeit.
Beispiel:
Wenn ich spazieren gehen will, kann ich es tun oder auch sein lassen.
Der
Mensch macht Erfahrungen im sittlichen Leben. Er ist für sein Tun
verantwortlich, kann anderen etwas vorwerfen, empfindet Reue und hat ein
Gewissen. Deshalb kann man sagen, daß nicht alles bestimmt ist. Der Mensch
besitzt, zwar eingeschränkt, die Möglichkeit anders zu Handeln und anders zu
Wollen.
Weischedel
schließt das Kapitel mit dem Hinweis, daß Ethik im Grunde „Skeptische Ethik“
genannt werden muß. Daher auch der Titel seines Buches.
Ethik
ist nur dann möglich, wenn es eine, wenn auch begrenzte Freiheit des Menschen
gibt. Da aber die Freiheit fraglich und problematisch ist, muß man den Begriff
der „Skeptische Ethik“ verwenden.
Savater
meint in seinem Buch „Tu, was du willst“, das Gegenteil von „ein Gewissen zu haben“
ist „moralisch imbezil zu sein“
Hier
ist die mittlere Stufe des Schwachsinns gemeint. Debilität ist die leichteste
Form und die Idiotie die stärkste Form des Schwachsinns.
lat.
baculus abgeleitet von Stock, Stütze
Jemand
der beim Gehen einen Stock braucht ist imbezil. Gemeint ist nicht der Stock,
den Alte und Gebrechliche brauchen, sondern der imbezile kann völlig beweglich
sein und nicht mit den Füßen hinken, sondern mit der Seele.
Es
gibt Imbezile unterschiedlichster Art:
Imbezil
ist:
1.
„wer
glaubt, er wolle nichts; wer sagt, ihm sei alles egal; wer in einem dauernden
Gähnen oder einen permanenten Mittagsschlaf lebt, auch wenn er die Augen offen
hat und nicht schnarcht.
2.
wer
glaubt, er wolle alles; das erstbeste, das man ihm präsentiert, und das
Gegenteil davon: weggehen und bleiben, tanzen und sitzen bleiben, Knoblauch
kauen und zärtliche Küsse geben, alles auf einmal.
3.
Wer
nicht weiß, was er will, und sich auch nicht die Mühe macht, es herauszufinden.
Dieser Imbezile will das, was seine Nachbarn wollen, oder ohne besonderen Grund
etwas anderes; alles, was er tut, wird von der Mehrheitsmeinung der Leute in
seiner Umgebung diktiert: er ist Konformist ohne Überlegung oder Rebell ohne
Grund.
4.
wer
weiß, daß er will, und was er will und, mehr oder weniger, warum er es will, es
ist aber nur schwach, ängstlich oder ohne besonderen Nachdruck es will. Am Ende
tut er immer das, was er nicht will, und hebt sich das, was er will, für morgen
auf - vielleicht ist er dann in besserer Stimmung.
5.
wer
mit Macht und Gewalt will, wie ein Wilder, sich aber über die Realität täuscht,
sich gewaltig irrt und schließlich das schöne Leben mit dem verwechselt, was
ihn fertigmacht.
Alle
diese Arten dieser Imbezillität benötigen einen Stock, sie müssen sich auf
fremde Sachen stützen, die nichts mit eigener Freiheit und Selbstreflexion zu
tun haben. (Savater, Tu was Du willst, Seite 81-82)
Leider
haben die meisten Menschen einige Anzeichen für Imbezillität.
Savater
glaubt, daß die erste und unerläßlichste Bedingung die ist, entschlossen zu
sein, nicht auf irgendeine Art zu leben, sondern davon überzeugt zu sein, daß
nicht alles egal ist, auch wenn wir früher oder später doch sterben.
„Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt
untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ (M. Luther).
Worin
besteht das Gewissen, daß uns von der moralischen Imbezillität befreit?
1)
Wissen,
daß nicht alles egal ist, weil wir wirklich leben wollen und außerdem gut
leben, menschlich gut leben wollen.
2)
Aufpassen,
ob das, was wir tun, mit dem übereinstimmt, was wir wirklich wollen oder nicht.
3)
Einen
guten moralischen Geschmack entwickeln, lernen, daß es bestimmte Dinge gibt,
die wir spontan ablehnen(z.B., daß es einen ekelt zu lügen, wie es einen normalerweise
ekelt, in die Suppenschüssel zu pinkeln, aus der wir uns im nächsten Moment
bedienen wollen).
4)
Keine
Ausreden suchen, die verbergen, daß wir frei und daher vernünftigerweise für Folgen
unserer Handlungen verantwortlich sind.
(Savater,
“Tu was du willst“, S.85)
Schuld,
Verantwortung und Reue, das sind Begriffe, die wir mit dem Gewissen verbinden.
Die Grille aus Pinocchio war sein Gewissen, ohne sie ist er vom richtigen Weg
abgekommen. Sie hat ihm gesagt, was richtig, oder falsch ist.
Woher
kommen Gewissensbisse? - Aus unserer Freiheit!
Wenn
wir nicht frei wären, dann wären wir auch für nichts verantwortlich, nichts
schuld und würden keine Reue empfinden. Deshalb versuchen wir, wenn wir etwas
falsches getan haben, uns zu rechtfertigen, indem wir sagen, wir konnten nicht
anders handeln. Wenn ich etwas getan habe, dann muß ich dafür auch die
Verantwortung tragen.
Aristoteles
bringt dazu ein anschauliches Beispiel:
Wenn
ich einen Stein in der Hand halte, bin ich frei, ihn zu behalten oder wegzuwerfen.
Wenn ich ihn aber weggeworfen habe, kann ich ihm nicht mehr befehlen zurückzukommen,
damit ich ihn wieder in der Hand halten kann.
Das
Ernste an der Freiheit ist, daß ich mit jeder Handlung, die ich begehe, meine
Möglichkeiten zu wählen einschränke. Reue ist unsere Unzufriedenheit darüber,
wenn wir unsere Freiheit schlecht genutzt haben. Verantwortlich sein heißt,
sich die Konsequenzen seiner Handlungen zuzuschreiben, das Schlechte zu meiden
und vom Guten zu profitieren.
Der
Verantwortliche ist bereit für sein Handeln einzustehen. „Ja, ich bin es
gewesen!“, würde er sagen.
Ich
möchte ein Beispiel aus dem Buch „Tu, was du willst“ wiedergeben, daß von einem
Mann handelt, der Reue über seine Taten empfindet. Es ist ein berühmter Schurke
der Weltgeschichte, Richard III, aus der gleichnamigen Tragödie von
Shakespeare. Um König zu werden, beseitigt er alle männlichen Verwandten, die
zwischen ihm und dem Thron stehen. Denn sein Selbstwertgefühl litt darunter,
daß er bucklig und häßlich war und er dachte die Königsmacht könnte ihm Respekt
verschaffen. Als er dann auf dem Thron sitzt, erfährt er nur Abscheu und Haß.
Das schlimmste ist, daß er nun Abscheu gegen sich selbst erfährt. Der Preis,
den er nun gezahlt hat, ist von keinem Menschen, eingeschlossen sich selbst
geliebt zu werden. An seinem Buckel hatte er keine Schuld, also brauchte er
sich dessen auch nicht zu schämen. Die, die ihn deswegen auslachen, haben Grund
sich zu schämen. Er hätte innerlich großzügig sein können, intelligent und
herzlich. Für seinen moralischen Buckel ist er selbst verantwortlich und
deshalb für andere und sich selbst zum Monstrum geworden.
„Ich muß verzweifeln. Kein Geschöpfe liebt
mich, und sterb ich , wird sich keine Seel´ erbarmen. Ja, warum sollten´s
andere ? Find ich selbst in mir doch kein Erbarmen mit mir!“
(aus Shakespeare)
Es
gibt einen schönen Satz von Erich Fromm der hierzu paßt:
„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg´ auch keinem anderen zu, lautet
eines der wichtigsten Gebote der Ethik.“
Aber
mit gleicher Berechtigung kann man sagen: „Was
du anderen antust, das tust du auch dir selber an.“ (Erich Fromm,
Psychoanalyse und Ethik, S.41)
„Sich ein schönes Leben bereiten, heißt anderen ein schönes Leben
zu bereiten“ (Savater, Tu, was du willst)
Nun
möchte ich noch ein Beispiel aus dem Buch anbringen, daß von einem Mann handelt,
der ein Gewissen hat und seinen Moralvorstellungen treu bleibt:
Wenn
der Held im Western die Chance erhält den Schurken hinterrücks zu erschießen,
und er sagt: „Das kann ich nicht“, verstehen wir genau wovon er redet. Schießen
könne er wohl, doch er hat Moral. Schließlich ist er der „Gute“ in dem Western
und will dem Typen treu sein, der er zu sein, gewählt hat.
Die
Problematik des Gewissens
Ich
habe mich mit dem siebten Kapitel aus „Skeptische Ethik“ von Weischedel beschäftigt.
Wie
bei der Freiheit, ist die Frage nach dem Begriff des Gewissens verworren. Der
eine wird vom Gewissen geplagt, der andere pfeift darauf. Auch Fachleute der
unterschiedlichsten Bereiche machen sich Gedanken zu diesem Thema und werden
sich nicht einig.
Es
gibt ein Sprichwort: „Ein gut´ Gewissen,
ist ein sanftes Ruhekissen.“
Man
könnte auch anders sagen: „Der
Gewissenlose ist es eigentlich, der ein gutes Gewissen hat.“
Denn
vielleicht hat man deshalb das Gefühl des guten Gewissens, weil man sich gegen
das schlechte Gewissen abgestumpft hat und sich davor verschließt. Eigentlich gibt es kein „schlechtes Gewissen“, denn
das Gewissen als solches ist nicht schlecht. Nur das Tun des Menschen, der vom Gewissen getadelt wird.
Das
Wesen des Gewissens kommt am besten an einem alltäglichen Beispiel hervor:
„Ich
komme von einer Feier nach Hause und denke, daß es ein schöner Abend war. Doch
dann überkommt mich ein schlechtes Gefühl, eine Unruhe. Plötzlich fällt es mir
ein! Ich habe jemandem etwas liebloses gesagt und ihn damit gekränkt.“
Hierbei
handelt es sich um eine Gewissenserfahrung nach einer Tat.
Bei
Gewissensbissen handelt es sich um ein inneres Geschehen, obwohl Umwelt und
Mitwelt Anlässe zur Gewissenserfahrung
bieten können, nur ich selber höre meine innere Stimme, sie ist der
Ursprungsort des Gewissens.
Außerdem
kann kein anderer für mich ein Gewissen haben. Ich kann dem Gewissen nicht
neutral gegenübertreten, denn es zielt auf mich. Bei dem Gewissen geht es um
einen konkreten Menschen in seinen Möglichkeiten. Das Gewissen fragt ihn:
„Wie
war eine solche Handlung wie du sie begangen hast möglich?“
Es
können auch vorausgegangene oder zukünftige Möglichkeiten eines Menschen Inhalte
seiner Gewissensbisse sein.
„Das Gewissen ist kein seelisches, kein substantielles Etwas, kein
Vorhandensein in mir. Es ist vielmehr eine Weise, wie ich mich verstehe. Das
heißt zum einen, daß ich mich in der Erfahrung des Gewissens verstehe, so, wie
ich bin, ich weiß in ihm von mir.
Das Verstehen des Gewissens ist
Sich-Verstehn. Zum anderen verstehe ich das, was das Gewissen mir sagt, als
eine Möglichkeit meiner selbst. Im Beispiel ist es, die Möglichkeit nicht
lieblos zu sein.“ (Weischedel, Skeptische Ethik,S.163)“
Meistens
überfallen Gewissensbisse den Menschen plötzlich, er bekommt auf einmal ein
ungutes Gefühl. Die Gewissenserfahrung kann sich auch langsam verbreiten, etwa
als allgemeine Unruhe, doch auch hier wird irgendwann klar, weshalb die Unruhe
gekommen ist. Das Gewissen ist etwas wie eine innere Stimme, nicht eine , die
wirklich spricht, so daß Laute zu hören sind, sondern es zwingt den Menschen
zum Hören.
Außerdem
versetzt das Gewissen den Menschen in eine gewisse Einsamkeit. Es reißt einen
aus Alltagssituationen heraus, aus Situationen, mit denen man sich oft betäubt.
Der Mensch, der vom Gewissen geplagt wird, empfindet dieses als Schmerz. Der
vom Gewissen Getroffene leidet unter diesem. Die Erfahrung des Gewissens hat
Grade der Intensität. Es kann sich zu einer Qual steigern, unter der man meint,
nicht weiter Leben zu können.
Die
betroffene Person kann aber aktiv auf das schlechte Gewissen reagieren. Sie
kann gewissenhaft oder gewissenlos reagieren. Der Mensch kann es zulassen, daß
sich das Gewissen voll auswirkt oder er kann es lassen. Das Gewissen kann mit
der Zeit schwächer werden und es kann mit der Zeit auch ganz verstummen.
Ein
schlechtes Gewissen haben, heißt eigentlich, ein Gefühl der Schuldhaftigkeit
haben.
Wenn
man sich mit dem Thema „Gewissen“ beschäftigt, sieht man, daß es eng mit dem
Thema „Freiheit“ zusammenhängt, genauso wie die „Ethik“ und die „Moral“. Denn
Schuld setzt Freiheit voraus, denn nur der, der frei ist, kann schuldig werden.
Hinzu
kommt noch, daß das Gewissen sich nicht darauf beschränkt, ein einzelnes Tun
als schuldhaft und verwerflich anzusehen. Wenn der Mensch, den das Gewissen nun
plagt, etwas Liebloses gesagt hat, dann war etwas nicht in Ordnung mit ihm. Mit
seinem Sein als Ganzes war etwas nicht
in Ordnung. Wenn man sich den Ruf des Gewissens aussetzt, offenbart man eine
tiefe Fragwürdigkeit des eigenen Seins.
Ein
weiteres Merkmal des Gewissens ist, daß es sich als Wirklichkeit ausgibt. Es
wird so erlebt, als wenn es nicht von dem, der es hört, hervorgerufen wird.
Der
Mensch erfährt im Gewissen Möglichkeiten seines Gutseins. Man wird auf das Gute
hingewiesen, wenn das Gewissen sich meldet. Erst durch die negative Gewissenserfahrung
taucht das Verstehen des Guten oder das Wissen um das Gute auf. Allerdings ist
es fraglich, ob das aus dem Gewissen mittelbar erschlossene Gute, wirklich das
Gute selber ist, oder ob nicht auch das Gewissen, wie alles menschliche Verstehen,
Irrtümern unterworfen ist. Denn die Gewissensethik ist bei verschiedenen Menschen
und in verschiedenen Zeitaltern unterschiedlich oder kann sogar gegensätzlich
sein. Man kann sagen, das Gewissen öffnet den Blick auf das Gute, wobei offen
bleibt, ob es das wahre Gute ist.
Über
das Gewissen kann man noch sagen, daß es eine Absolutheit beansprucht. Es
verlangt, daß der Mensch anerkennt, daß es die Wahrheit sagt. Es meint, im
Recht zu sein und es wirkt so, als wenn es unabhängig vom Menschen wäre. Es
wirkt so, als wenn es ihn trifft, und nicht von ihm hervorgerufen wird.
Das Gewissen bringt außerdem keine Gründe dafür
vor, was es verlangt. Es sagt nur:
„Du
bist schuldig, für das was du getan hast.“ Aber in Wahrheit dagegen ist das
Gewissen durch die Subjektivität dessen bestimmt, den es trifft.
Mit
der Entstehung des Gewissens geht eine individuelle Selbstdisziplin einher. Das
Gewissen setzt immer eine freiwillige Selbsteinschätzung voraus. Die Würde des
Menschen besteht in diesem Vermögen (Heinz D. Kittsteiner, Entstehung des
modernen Gewissens).
Kohlberg
unterteilt die Entstehung des Gewissens in unterschiedliche Phasen (80´er
Jahre):
1. Prätentionelle
Phase
Hier ist das Verhalten von Sanktionen bestimmt.
2. Konventionelle
Phase
Hier richtet man sich nach der Gesellschaft, ahmt nach, verinnerlicht und
gewöhnt sich an bestimmtes Verhalten.
3. Postkonventionelle
Phase
Das Verhalten wird befürwortet, der Sinn erfaßt. Man macht die Dinge nicht mehr
nur deshalb, weil andere sie tun.
Die
Reihenfolge der Phasen kann auch wechseln.
Man
konnte durch Beobachtungen und Befragungen von Kindern feststellen, daß sich
schon sehr früh ein Gewissen ausbildet. Man hat in den letzten zehn Jahren
Untersuchungen im Kindergarten gemacht, und fand dabei heraus, daß es keine
geschlechtsspezifischen Unterschiede gab. Die befragten Kinder, waren vier
Jahre alt und konnten die unterschiedliche Bedeutung von Regeln feststellen.
Man kann die Regeln in drei unterschiedliche Gruppen einteilen:
1. Konventionelle
Regeln: z.B. „Du sollst nicht mit den Fingern essen!“
2. Moralische
Regeln: „z.B. „Du darfst andere nicht verletzen !“
3. Klugheitsregeln:
z.B. „Du sollst dir vor dem Zubettgehen die Zähne putzen !“
Je
älter die Kinder waren, um so weniger Regelübertretung gab es im Bereich der moralischen
Regeln. Erstaunlich war, daß die Kinder die Regeln schon selber kannten und
genau wußten, was man im moralischen Sinne tut und was nicht.
Es
gibt Menschen, die eine aktive und andere, die eine passive Lebenseinstellung haben.
Savater
vergleicht diese Menschen mit Mäusen und Löwen. Der erste Unterschied zwischen
einem Löwen und einer Maus ist, daß die Maus fragt: „Was wird mit mir passieren
?“ Der Löwe hingegen fragt: „Was werde ich tun ?“
Der
zweite Unterschied ist: Die Maus will, daß andere sie lieben, damit sie sich
selbst lieben kann. Der Löwe liebt sich selbst, wodurch er fähig wird, andere
zu lieben.
Der
dritte Unterschied ist: Die Maus will etwas tun, was gegen die anderen
gerichtet ist, damit diese ihr nichts tun. Der Löwe hat die Ansicht, daß alles
was er zu Gunsten anderer tut, auch zu seinen Gunsten ist.
Maus
oder Löwe zu sein, das ist eine Lebenseinstellung.
Die
Einstellung menschlich zu sein, besteht darin, sich in die Lage anderer zu
versetzen. Dazu gehört , ihn als Menschen anzusehen, egal was er getan hat. Es
geht darum,
ihn
von innen her zu verstehen, und für einen Moment seinen Standpunkt zu übernehmen
(Reflexivität).
In
der heutigen Gesellschaft sind die Menschen eher auf sich selber konzentriert
und nicht auf ihre Mitmenschen. Die Idealisten sind Rebellen, lehnen
Traditionen ab und führen oft ein
konfliktreiches Leben. Sie sind für
oder gegen etwas, und meist weniger religiös.
Die
Materialisten konzentrieren sich eher auf das Materielle und nicht auf die
Mitmenschen (siehe dazu Film „Citizen Kane“, als Beispiel im Buch „Tu, was du
willst“ von Savater)
Hedonisten
können für einen Moment den Blick auf die Zukunft verlieren. Die hedonistische
- materielle Lebenseinstellung ist nicht warten zu können und Genuß hier und
jetzt erleben zu wollen. Der Hedonismus ist in unserer Gesellschaft auf dem Vormarsch.
Man orientiert sich daran: „ Ich kann ja morgen schon tot sein !“ (siehe dazu
Altes Testament in der Bibel, Jakob und Esau, vom Tausch des Erstgeburtsrechts
gegen eine Linsensuppe ).
Hedonismus [griech.], eine Form des Eudämonismus,
bei der das private Glück als höchstes Gut in der Erfüllung individueller,
phys. und psych. Lust gesehen wird. Der H. geht auf Aristippos zurück.
Hedonismus
[gr.-nlat.] der; -: in der Antike begründete philosophische Lehre, nach welcher
das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust u. Genuß ist.
Es
ist eigentlich eine neoliberale Wirtschaftstheorie. Ein uralter Gedanke von
Adam Smith, der im 18. Jahrhundert eine Wirtschaftstheorie aufgestellt hat,
lautet:
„Wenn
jeder für sich selber sorgt, ist dies das Beste für die ganze Gemeinschaft.“ (invisible
hand). Das Argument hierfür ist, daß Verbraucher bei gleicher Qualität das
günstigere kaufen, also sollte jeder Anbieter auf den neuesten Stand sein und
möglichst günstig verkaufen. Wenn alles immer besser und billiger wird, kommen
alle Menschen in den Genuß aller Produkte. Allerdings werden hierbei die
Schwächeren benachteiligt und der Mensch ist nur auf sich selbst bezogen.
Utilitarismus
[lat.], u. a. von J. Bentham und J. S. Mill vertretene pragmatische Richtung
der Sozialethik, nach der eine Handlung danach bewertet wird, in welchem Maße
sie zur Förderung des Glücks einer größtmögliche Anzahl von Menschen beiträgt.
Der U. diente der Begründung einer wohlfahrtsstaatliche Sozialpolitik.
Utilitarismus
der; -: philosophische Lehre, die im Nützlichen die Grundlage des sittlichen
Verhaltens sieht u. ideale Werte nur anerkennt, sofern sie dem einzelnen od.
der Gemeinschaft nützen.
Man
kann einen Wandel der Erziehungsziele in den letzten Jahren feststellen. Die Untersuchung,
bzw. Befragung, bezieht sich auf Westdeutschland und wurde von 1951 - 1991
durchgeführt.
Man
kann zusammenfassend sagen, daß Gehorsam und Unterordnung um 1951 bei einem
Drittel der Eltern als wichtig angesehen wurde. Danach bewegt sich die Zahl
derer von 1970 bis heute permanent nach unten, von 27% bis heute unter 10%.
Ordnungsliebe
und Fleiß wurden 1951 am wichtigsten gewertet. Ca. 45 % der Eltern fanden diese
Werte noch in den 60`er Jahren wichtig. Heute sind es noch 40 % die sagen, daß
es ein wichtiger Grundsatz ist.
Das
heute am liebsten bewertete Erziehungsziel mit über 70 % der Eltern, ist die
Selbständigkeit und der freie Wille. Das fanden die Eltern um 1951 weniger
wichtig.
Heutzutage
soll der Mensch Individualist sein, rational denkend und sich nicht mehr nur
nach Gewohnheit und Tradition richten. Wichtig ist geworden, was der Einzelne will.
Die
Regeln sind weniger geworden, man muß sich selber orientieren und mehr Verantwortung
übernehmen. Aus dem Individualist wird meist leider ein Egoist und die Kluft
zwischen arm und reich wird immer größer. Hoffentlich werden wir nicht immer
mehr zu einer Gesellschaft mit rational, auf sich selbst bezogen handelnden
Menschen.
Wenn
die Menschen aufhören würden nur an das Materielle und an sich selbst zu denken
und mehr Gutes für ihre Mitmenschen tun würden, könnten sie selbst ein viel erfüllteres
und glücklicheres Leben führen.
Quellennachweis
1. Frau
Prof. Dr. Phil. Irmgard Bruns: Vorlesung über Ethik, Moral, Freiheit und die
Entstehung des Gewissens
2. Fernando
Savater: Tu, was du willst - Ethik für die Erwachsenen von morgen, Campusverlag
1993
3. Wilhelm
Weischedel: Skeptische Ethik, Suhrkampverlag 1976
4. Heinz
D. Kittsteiner: Die Entstehung des modernen Gewissens, Inselverlag 1991
5. Erich
Weber: Pädagogik, Grundfragen und Grundbegriffe
6. Erich
Fromm, Psychoanalyse und Ethik - Bausteine zu einer humanistischen Charakterologie,
Deutscher Taschenbuchverlag, München 1992
7. Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland
8. Dudenverlag,
Fremdwörter, Mannheim 1993
9. Meyer-Lexikon,
Mannheim 1993
[1] Immanuel Kant, geb. 22.04.1724 in
Königsberg, gestorben 12.02.1804 war ein deutscher Philosoph.
[2] Aristoteles wurde 322 geboren und starb
384. Er war ein griechischer Philosoph und gründete eine eigene Schule, den
Peripathos, ein naturwissenschaftliches Museum und eine Bibliothek.
[3] Homer,
nach der Überlieferung ältester epischer
Dichter des Abendlandes; seine wahrscheinliche Lebenszeit wird zwischen
750 und 650 angenommen. In seinem Namen wurden vor allem „Ilias“ und „Odyssee“
überliefert.
[4] Sokrates, Athen um 470 war griechischer Philosoph. Er hinterließ keine Schriften, da er nur mündlich lehrte, so daß über seine Philosophie nur Schüler Auskunft gaben, z.B.: Platon. Er beschäftigte sich als Ethiker mit dem sittlichen Handeln. Seine Methode, Dialoge mit seinen Schülern zu führen, in denen der Wissende fragt und der Unwissende antwortet, nennt man „sokratische Ironie“ oder „Maeutik“. Sokrates bezog sich bei seinem eigenen Handeln auf sein Dämonium, eine warnende Stimme. Deshalb wurde er wegen Gottlosigkeit zum Tode durch den Schierlingsbecher verurteilt.
[5] Platon, eigentlich Aristokles, 428 bis 348 in Athen, griechischer Philosoph. Schüler von Sokrates. Fast alle Schriften vollständig erhalten. Seine Forderungen: verantwortliche Erziehung, Euthanasie und das Verbot von Privateigentum. Sein Idealstaat: Leitung durch Philosophen, Schutz durch Wächter und Ernährung durch dritten Stand.
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letztes Update: 24.04.2000