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Thema:                      Ethik und Moral, das Problem der Freiheit

und die Entstehung des Gewissens

 

 

Seminar:                  Ethik und Moral und die Entstehung des

Gewissens

 

 

bei:                              Frau Prof. Dr. Phil. Irmgard Bruns

 

 

im Rahmen:           Leistungsnachweis für Soziologie,

Bereich Sozialpädagogik

 

 

eingereicht von:        Claudia Onida, Matrikel-Nr: ????????

 

 

Datum:                       Musterstadt, 31.01.1997

 

 

Unterschrift:            .............................................

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

1 Definitionen über Ethik......

1.1 Eigene Überlegungen zum Begriff Ethik......

1.2 Definition des Meyer-Lexikon über Ethik......

1.3 Definition des Dudenverlages über Ethik......

2 Definitionen über Moral....

2.1 Eigene Überlegungen zum Begriff Moral...

2.2 Definition des Meyer-Lexikon über Moral...

2.3 Definition des Dudenverlages über Moral...

3 Fernando Savater über Ethik und Moral....

3.1 Motive des Verhaltens (Savater).................

3.1.1 Beispiel von Aristoteles: „Der Kapitän muß sich entscheiden“........

4 Freiheit................

4.1 Gesetzliche Grundlagen.........

4.1.1 Grundgesetz: Freiheitsrechte.....

4.1.2 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Verkündung 1948 von den U.S.A.)...

4.2 Was bedeutet Freiheit für mich ?................

4.3 Der Mensch ist frei zu handeln - Savater bringt zwei Beispiele:.................

4.3.1 „Die Termiten“..............

4.3.2 „Hektor und Archille“

4.4 Freiheit heißt Verantwortung

4.5 Bezug zu meinem späteren Beruf als Sozialpädagogin...............

4.6 Definition des Meyer-Lexikon über Freiheit...............

4.7 John Rawls: „Freiheit und Gerechtigkeit“..

4.8 Wilhelm Weischedel: „Skeptische Ethik - Die Problematik der Freiheit“...............

4.8.1 Die Handlungsfreiheit

4.8.2 Die Willensfreiheit....

4.9 Das Wesen der Freiheit...............

4.9.1 Definition von Freiheit von Wilhelm Weischedel.........

4.9.2 Freiheit als Spielraum............

4.9.3 Freiheit als Wahl oder Entscheidung......

4.9.4 Freiheit als Selbstbestimmung............

5 Der Determinismus und der Indeterminismus.

5.1 Der Determinismus....

5.1.1 Erläuterung der Position des Determinismus aus Grundfragen und Grundbegriffe der Pädagogik............

5.1.2 Erläuterung der Position des Determinismus aus Skeptische Ethik / Weischedel.........

5.2 Der Indeterminismus

Inhaltsverzeichnis

 

5.2.1 Erläuterung der Position des Indeterminismus aus Grundfragen und Grundbegriffe der Pädagogik............

5.2.2 Erläuterung der Position des Indeterminismus aus Skeptische Ethik / Weischedel.........

6 Das Gewissen..............

6.1 Imbezillität.......

6.1.1 Definition über Imbezillität nach dem Dudenverlag........

6.1.2 Definition über Imbezillität aus Savater

6.2 Merkmale des Gewissens.............

6.3 Verantwortung...............

6.4 Reue und ein wichtiger ethischer Grundsatz..........

6.5 Weischedel, „Skeptische Ethik“ - Das Gewissen...............

6.6 Kittsteiner: „Entstehung des Gewissen und Selbstdisziplin“.

6.7 Kohlberg: „Die Entstehung des Gewissen“.............

6.7.1 Kinder und moralische Regeln............

7 Lebenseinstellungen..........

7.1 Hedonismus.......

7.1.1 Meyer Lexikon über Hedonismus........

7.1.2 Dudenverlag über Hedonismus........

7.2 Utilitarismus.......

7.2.1 Meyer Lexikon über Utilitarismus.....

7.2.2 Duden Verlag über Utilitarismus.....

7.3 Wertewandel in der Familie..........

 

 

Quellenachweis.................. 28

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1     Definitionen über Ethik

1.1     Eigene Überlegungen zum Begriff Ethik

Zu Beginn habe ich nach einer Definition zu dem Thema „Ethik und Moral“ gesucht.

Ich denke, Ethik ist eine Lehre, in der über das Leben der einzelnen Menschen nachgedacht wird, bzw. wie sie das Leben gestalten, vor allem im Zusammenhang mit anderen Menschen.

1.2     Definition des Meyer-Lexikon über Ethik

Ich habe dann im Meyer Lexikon nachgesehen und folgendes gefunden:

Ethik (griech.) ist ein meist mit Moralphilosophie synonym gebrauchter Begriff für einen seit der Antike zentralen Bereich der Philosophie, der die Frage zu beantworten sucht, an welchen Werten und Normen, Zielen und Zwecken die Menschen ihr Handeln orientieren sollen.

Gegenstand der Ethik ist das Bemühen

1.   den Geltungsanspruch der jeweiligen Moral auf Wohlbegründetheit zu überprüfen

2.   ein oberstes, vernünftiges Prinzip zu finden, womit die Werte, Normen und Ziele in Ihrer Rangordnung beurteilt und gegebenenfalls neue einsehbar begründet werden können.

3.   Dadurch zur Verbesserung menschlichen Zusammenlebens beizutragen.

1.3     Definition des Dudenverlages über Ethik

Dann habe ich noch im Dudenverlag nachgesehen:

Ethik (griech./lat.)

1.   Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen in verschiedenen Lebenssituationen (phil.)

2.   (allgemeingültige) Normen und Maximen der Lebensführung, die sich aus der Verantwortung gegenüber anderen herleiten.

 

 

2     Definitionen über Moral

2.1     Eigene Überlegungen zum Begriff Moral

In den Definitionen über Ethik fällt der Begriff Moral.

Was bedeutet Moral für mich?

Ich glaube, daß jeder Mensch eine eigene Moralvorstellung hat, die sich dadurch äußert, wie er mit gesellschaftlichen Normen, Umgangsformen und Sitten umgeht. Das bedeutet, wie der Mensch in einer bestimmten Situation und im Umgang mit anderen Menschen handelt, ist abhängig von seiner Vorstellung von Moral.

Außerdem fällt der Begriff mir im Zusammenhang mit „Moralpredigt“ ein , bei der mir jemand sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Darüber hinaus als „..Moral von der Geschicht´..“ , also das was ich aus einer Geschichte für mein Leben gelernt habe.

2.2     Definition des Meyer-Lexikon über Moral

Laut des Meyer-Lexikon versteht man unter Moral:

Moral (lat.)

1.   Gesamtheit von verbindlichen Sitten und ethischen Normen, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren.

2.   Bereitschaft sich einzusetzen.

3.   Lehrreiche Nutzanwendung (einer Geschichte)

2.3     Definition des Dudenverlages über Moral

Der Dudenverlag sagt dazu folgendes:

Moral (lat./fr.)

1.   System von auf Tradition, Gesellschaftsform und Religion beruhenden sittlichen Grundsätzen und Normen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt das zwischenmenschliche Verhalten reguliert.

2.   Stimmung, Kampfgeist,

3.   philosophische Lehre von der Sittlichkeit

4.   das sittliche Verhalten eines Einzelnen oder einer Gruppe

5.   lehrreiche Nutzanwendung

Nach Kant[1] sind die Begriffe „Moral“ und „Ethik“ synonym zu sehen.

3     Fernando Savater über Ethik und Moral

Fernando Savater, geboren 1947, ist Professor für Ethik und sagt in seinem Buch

„Tu was Du willst - Ethik für Erwachsene von Morgen“

das ethische Fragen nicht nur Philosophen etwas angehen, sondern es sind alltägliche Fragen. Er spricht von der Ethik als ein Lebenswissen, bzw. der „Kunst zu Leben“. Moral hat etwas mit Gewohnheit zu tun: lat. mores = Gewohnheit.

Für ihn ist die Moral die Gesamtheit der Verhaltensweisen und Normen die Du, ich und andere als gültig anerkennen. Die Ethik beschreibt er als Reflexion darüber, warum wir sie als gültig anerkennen und der Vergleich der Moral mit anderen Personen.

3.1     Motive des Verhaltens (Savater)

Aus welchen Motiven heraus entsteht mein Verhalten?

Befehle

Verhalten wird durch Befehle beeinflußt. Wenn Eltern einem Kind etwas befehlen und das Kind dementsprechend handelt, dann ist sein Verhalten durch den Befehl beeinflußt. Dieses Verhalten kann dann mit der Zeit zur Gewohnheit werden.

Gewohnheit

Verhalten ist oft Gewohnheit. Ich tue etwas, weil ich es schon immer so getan habe. Ich wiederhole dieses Verhalten oft, ohne darüber nachzudenken warum.

Nachahmung

Oft tue ich es auch, weil andere Menschen in meiner Umgebung es tun. Ich handele so, um nicht aufzufallen oder um dazuzugehören.

Launen

In anderen Fällen fehlt ein Motiv. Ich handele aus einer Laune heraus. Es kann in diesem Fall auch Nachahmung sein oder einem Befehl entspringen oder die Lust sich Befehlen zu widersetzen.

Wichtig ist zu überlegen, was ich will und was gut für mich ist, ohne dabei andere zu verletzen. In manchen Fällen ist dann auch nötig, sich Befehlen zu widersetzen. Wir müssen ständig entscheiden, was ist richtig und was ist falsch. Wie verhalte ich mich?

3.1.1     Beispiel von Aristoteles[2]: „Der Kapitän muß sich entscheiden“

Aristoteles bringt ein Beispiel von einem Kapitän, der einen Befehl bekommen hat. Er soll mit seinem Schiff eine sehr wertvolle Fracht von einem Hafen zum anderen bringen. Auf halbem Weg kommt ein heftiger Sturm auf und das Schiff droht zu kentern. Die einzige Rettung des Schiffes und der Besatzung besteht darin, die wertvolle Fracht abzuwerfen. Es ist aber ein Risiko. Das Schiff könnte dennoch kentern. Genausogut könnte es auch sein, daß es den Hafen samt der Fracht erreichen kann. Was soll der Kapitän tun? Er muß eine Entscheidung treffen.

Genauso müssen wir im Leben oft verantwortungsbewußt entscheiden und gegebenenfalls Befehle ignorieren. Wenn der Kapitän den Befehl eingehalten hätte die Fracht zu transportieren, hätte er wahrscheinlich das gesamte Schiff zum Kentern gebracht. Gewohnheit ist auch hier unangebracht, denn Sturm ist keine alltägliche Routine. Launen nachzugeben ist in vielen Situationen, die ernst sind, nicht der richtige Weg. Hier kann der Kapitän auch nicht nachahmen. Oft sind Situationen einzigartig und wir müssen die Entscheidung selber treffen.

Ein Kind ist noch abhängig von Befehlen und Entscheidungen der Eltern. Wenn wir aber Erwachsene sind, müssen wir die Situation genau untersuchen und nachdenken. Wir besitzen die Freiheit selbst zu wählen. Niemand kann stellvertretend für einen anderen frei sein. Lernen, diese Freiheit gut zu gebrauchen, ist Moral oder Ethik.

4     Freiheit

4.1     Gesetzliche Grundlagen

4.1.1     Grundgesetz: Freiheitsrechte

Art.2.Satz1.: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

Art.2.Satz2.: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

4.1.2     Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Verkündung 1948 von den U.S.A.)

Laut Gesetz haben wir ein Recht auf Freiheit der Person. Es gibt ausdrücklich das Verbot der Sklaverei. So ist es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von den USA 1948 verkündet worden. Danach besteht auch das Recht, bzw. die Freiheit jedes Land verlassen zu dürfen, einschließlich des eigenen. Wir haben auch den Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Außerdem haben wir das Recht zur freien Meinungsäußerung. Dazu kommt das Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit. Wir können unseren Beruf frei wählen und haben ein Recht auf die freie Teilnahme am kulturellen Leben.

4.2     Was bedeutet Freiheit für mich ?

Ich glaube, Freiheit ist eines der wichtigsten Dinge im Leben. Ohne sie ist alles andere wertlos. Jemand der im Gefängnis sitzt, hat keine Freiheit dort hinzugehen, wohin er will. Er ist isoliert und in seiner persönlichen Entfaltung eingeschränkt. Jemand der nicht frei ist, seine Meinung sagen zu dürfen, fühlt sich unterdrückt. Äußere Zwänge und gesellschaftliche Normen können die Freiheit einschränken.

4.3     Der Mensch ist frei zu handeln - Savater bringt zwei Beispiele:

Der Mensch ist, im Gegensatz zu den Tieren, frei zu handeln. Savater stellt dazu in seinem Buch zwei anschauliche Beispiele dar:

4.3.1      „Die Termiten“

Termiten, weiße Ameisen, die in Afrika meterhohe Bauten errichten, haben sogenannte Soldatentermiten, die bei einem feindlichen Angriff herauskommen um ihren Stamm zu verteidigen. Während Sie selbst gegen Feinde kämpfen, denen sie unterlegen sind, machen Arbeiterinnen den Bau wieder dicht. Die Soldatentermiten haben keine andere Wahl so zu handeln, weil sie das tun, wozu sie von Natur aus programmiert worden sind. Sie sind also in dem Sinne keine Helden, die sich freiwillig für die anderen aufgeopfert haben.

4.3.2      „Hektor und Archille“

Das andere Beispiel erzählt von „Hektor und Archille“ in der „Elias“ von Homer[3]. Hektor, der beste Krieger Troyas wird von Archille, dem Helden der Archäer, der ihm an Stärke überlegen ist, zum Zweikampf herausgefordert. Obwohl ihm seine Unterlegenheit bewußt ist, und er die Wahl hat sich zu untergeben oder zu flüchten, kämpft er und stirbt, um seine Pflicht zu erfüllen und um seine Familie und Mitbürger zu verteidigen. Hektor ist nicht darauf programmiert ein Held zu sein, genauso wie jeder andere Mensch frei entscheiden kann.

4.4     Freiheit heißt Verantwortung

Savater sagt, daß Hektor bzw. der Mensch im Gegensatz zu den Termiten, bzw. den Tieren, Mineralien und Pflanzen, frei ist. Zwar wird das Denken der Menschen durch die Sprache bestimmt, die uns aufgezwungen ist. Außerdem werden wir in bestimmten Traditionen erzogen, lernen Verhaltensweisen und Gewohnheiten, haben aber so sehr wir uns von den Umständen erdrückt fühlen nie nur einen Weg dem wir folgen können, sondern immer mehrere.

Er schreibt, daß wir zwar nicht frei sind, auszuwählen, was uns passiert, sondern wir sind frei, auf das was uns passiert auf verschiedene Weise zu reagieren. Frei zu sein, etwas zu tun, heißt natürlich nicht, es auf jeden Fall zu erreichen, denn dann wären wir allmächtig.

Savater denkt, daß es viele Menschen gibt, die gar nicht frei sein wollen. Sie bestreiten einfach, daß sie frei sind, weil mit der Freiheit auch eine große Verantwortung auf den Menschen liegt (siehe Beispiel von dem Kapitän und dem Schiff). Wenn wir nicht frei sind, etwas zu entscheiden, Umstände zu ändern, dann können wir auch nicht schuld sein, wenn etwas schief geht. Wir müssen uns, um richtig handeln zu können, ein gewisses Lebenswissen aneignen. Dieses Lebenswissen, nennt er auch „Die Kunst des Lebens“ oder „Die Ethik“.

4.5     Bezug zu meinem späteren Beruf als Sozialpädagogin

An dieser Stelle möchte ich einen wichtigen Bezug zu meinem Beruf als Sozialpädagogin erwähnen. Ich werde mit Menschen arbeiten, die in komplexen, problematischen Situationen stecken. Ich weiß, daß der Sozialisationsprozeß den Menschen prägt und immer wieder verändert. Menschen, die wenig Liebe und Zuneigung erfahren haben, haben oftmals Probleme ihr Leben zu bewältigen. Doch selbst der Mensch, der viel Leid erfahren hat, kann sein Leben frei gestalten. Er muß nicht zwangsweise, z.B. drogenabhängig werden, weil sein Eltern ihn in seiner Kindheit geschlagen haben. Er hat viele Möglichkeiten seinen Lebensweg zu wählen. Jetzt trägt er die Verantwortung für sich, sein Leben und wie er es gestaltet. Er kann die Verantwortung für das was er tut nicht mehr seinen Eltern zuschieben. Diese Freiheit, bzw. Verantwortung durch sie, möchte ich bei meiner Arbeit bedenken und versuchen, Menschen in Problemsituationen, diese nahezubringen. Trotz Einfühlen und Emphatie möchte ich nicht in Mitleid verfallen und den Mensch das Gefühl geben, er hätte keine andere Wahl gehabt. Denn so bestätige ich ihn in seinem Handeln und er wird seine Freiheit nicht richtig nutzen.

4.6     Definition des Meyer-Lexikon über Freiheit

Freiheit

Philosophie: Grundbegriff der praktischen Philosophie:

1.   (..) Freiheit, kann als Abwesenheit äußerer Zwänge und Bindungen verstanden werden (körperliche Bedürfnisse, gesellschaftliche Normen und Konventionen). Dieser Aspekt des Freiheitsbegriffes ist vor allem politisch, sozial und historisch von Bedeutung. In den politischen und sozialen Bereichen kann es durch Beseitigung von Zwängen Befreiung geben - heute oft Emanzipation genannt.

2.   (..) die Entscheidungs- oder Willensfreiheit des einzelnen Menschen in Philosophie und Theologie eine von äußeren Einflüssen unabhängige Eigenschaft, die oft als Begriff der Autonomie umschrieben wird.

3.   (..) Begriff der Freiheit seit der Antike existentieller Gegenstand der Philosophie: Die Möglichkeiten von Freiheit zu begründen und den Freiheitsbegriff inhaltlich zu füllen.

4.7     John Rawls: „Freiheit und Gerechtigkeit“

Die eigene Freiheit hört da auf, wo die Freiheit anderer anfängt. Wichtig ist Gerechtigkeit. In einer Übereinkunft von Menschen, die nicht wissen, wie sie zueinander stehen, muß man Prinzipien entwickeln. Nur dadurch, daß Regeln aufgestellt werden, kann es Gerechtigkeit geben. Jeder Mensch hat einen Anspruch auf Würde, Anerkennung und Selbstachtung. Ohne diese sind alle anderen Rechte zwecklos. Wenn man jemanden die Würde nimmt, ist er verletzlich und manipulierbar.

John Rawls schreibt die Theorie der Gerechtigkeit vor ca. 25 Jahren und stütz sich dabei auf Immanuel Kant („Theorie der Gerechtigkeit“, John Rawls).

4.8     Wilhelm Weischedel: „Skeptische Ethik - Die Problematik der Freiheit“

Ich möchte nun auf das Buch „Sketische Ethik“ eingehen. Es ist von Wilhelm Weischedel und 1976 in Surkamp Verlag erschienen. Ich habe mich mit dem 6. Kapitel „Die Problematik der Freiheit“ beschäftigt. Es besagt, daß es unerläßlich ist, sich auf das Problem der Freiheit zu besinnen, wenn man sich mit dem Thema Ethik befaßt, weil die Ethik Freiheit voraussetzt. Denn, wenn ich keine Wahl habe frei zu entscheiden, kann ich mich auch nicht nach ethischen Geboten richten.

Die Freiheit ist außerdem heutzutage zu den geschätztesten Werten geworden. Wegen ihr werden Kriege geführt. Jeder möchte frei sein und sich selbst verwirklichen.

Weischedel spricht auch davon, daß man Freiheit nicht so einfach definieren kann. Es gibt im Sprachgebrauch eine gewisse Ambivalenz:

 

„Einen Gefangenen nennen wir unfrei; und doch kann er in der Weise, wie er seine Strafe auf sich nimmt, ein hohes Maß von innerer Freiheit beweisen.

Ähnliches gilt für den Kranken; er ist an das Bett gefesselt und gilt als unfrei; aber er kann im freien Entschluß sein Schicksal akzeptieren. Auch der Sklave, der seinem Begriff nach der Unfreie ist, kann doch etwa im Bereich seines Denkens frei sein. Einen Menschen, der nicht im Gefängnis sitzt, nennt man frei; dieser Mensch aber kann in der Art, wie er sich in seiner Mitwelt bewegt, einen höchst unfreien Eindruck erwecken.

Freiheit erscheint als Unfreiheit, Unfreiheit als Freiheit, je nach dem, aus welchem Gesichtspunkt und von welcher Situation her man sie betrachtet“ (Weischedel, Skeptische Ethik, Seite 112).

 

Auch gibt es eine Ambivalenz des Freiheitsbegriffes im Verhältnis des Menschen zu sich selbst. Man nennt einen Menschen frei, der sein Ich ausleben kann, der tut was er will, der jeder Leidenschaft nachgeben kann und sich nicht um Gesetze und Tabus kümmert. Freiheit in diesem Sinne, kann man als Freiheit des Ich bezeichnen. Anderseits kann man den Menschen frei nennen, der sich selbst, die Gewalt seiner Affekte, Triebe und Leidenschaften beherrscht. Denn sie können einen Menschen tyrannisieren. Den Mensch, der seinen Affekten nicht unterworfen ist, kann man als frei bezeichnen.

Welche Bedeutung hat der Freiheitsbegriff im moralischen Bereich?

Wieder findet man eine gewisse Ambivalenz. Derjenige, der es ablehnt, sich den sittlichen Forderungen zu stellen, den nennt man frei. Andererseits nennt man im moralischen Sinne, den frei, der die sittlichen Gebote aus freiem Entschluß anerkennt und sich ihnen freiwillig unterwirft und gemäß seines Gewissens handelt.

Auch im philosophischen Bereich ist man sich über den Freiheitsbegriff nicht einig. Für die Sophisten bedeutet frei sein, der Natur zu gehorchen.

Sokrates[4] bestimmt die Freiheit im Tun des Besten. Der Mensch muß zwischen den Möglichkeiten des Handelns die Beste auswählen.

Aristoteles dagegen sieht die Freiheit im konkreten Wählen können.

„Also steht die Tugend und ebenso auch das Laster in unserer Gewalt. Denn wo das Tun in unserer Gewalt ist, da ist es auch das Lassen und wo das Nein auch das Ja. Wenn also das Tun des Guten in unserer Gewalt steht, dann auch das Unterlassen des Bösen; und wenn das Unterlassen des Guten in unserer Gewalt steht, dann auch das Tun des Bösen.“ (Aristoteles, Nikomachische Ethik, Seite 239-240)

 

Platon[5], sieht die Freiheit genauso wie Sokrates, er spricht sie dem guten Menschen zu. Er sagt, daß der freie und gute Mensch der ist, der sich nach dem Guten an sich richtet und nicht nach irgendeinem beliebigen Gut. Die Idee des Guten ist das Vorbild der Freiheit.

4.8.1     Die Handlungsfreiheit

Freiheit tritt auf zwei Ebenen auf: auf der des Handelns und der des Wollens

Man kann Handlungsfreiheit der Willensfreiheit gegenüberstellen

Die Handlungsfreiheit ist ein Freiheit, die der Mensch ohne Zwang von außen ausüben kann. Der Mensch besitzt Handlungsfreiheit, allerdings in einem eingeschränkten

Rahmen. Man kann zum Beispiel nicht gegen Einschränkungen, wie die der Naturgesetze, angehen. Dazu Recht, polizeiliche Verordnungen, Konventionen und Urteil anderer Menschen. Außerdem besteht die Notwendigkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dann gibt es noch besondere Begabungen, persönliche Gesundheitsverhältnisse oder Gegebenheiten die sich aus Altersstufe und Geschlecht ergeben. Hinzu kommt die erforderliche Rücksichtnahme auf anderer Menschen. Die Situation offensichtlich mächtiger als die Freiheit zu handeln. Aber der Mensch kann innerhalb der Grenzen der Handlungsmöglichkeiten, aus mehreren Möglichkeiten wählen. Die Handlungsfreiheit ist von Mensch zu Mensch verschieden. Der Reiche hat meist eine weiterreichende Handlungsfreiheit als der Arme. Außerdem ist sie auch altersbedingt unterschiedlich. Die Handlungsfreiheit hat eine Bedeutung für die philosophische Ethik. Denn um moralisch wirken zu können, muß der Mensch Möglichkeiten des Handelns haben. Handlungsfreiheit ist Voraussetzung für Ethik. Wer in seiner Freiheit allzu beeinträchtigt ist, dem wird sein Dasein leer. Andererseits gibt es auch Gefahren in einer allzu weit ausgedehnten Freiheit, denn es kann zur Anarchie und Unordnung kommen. Die Ethik muß uns Anleitungen geben, wie die Freiheit angemessen gestaltet werden kann.

4.8.2     Die Willensfreiheit

Sie ist für das Problem der Freiheit bedeutsamer als die Handlungsfreiheit. Hier geht es nicht um die Unabhängigkeit von Zwängen der äußeren Situation, sondern um die Freiheit von inneren Motivationen. Motivationen sind Leidenschaften, Neigungen und Charakterzüge wie Güte oder Neid, die den Willen des Menschen bestimmen. Der Willen des Menschen ist das ausdrückliche und bewußte Streben nach einem Ziel, das in der Spontaneität des Menschen seinen Ursprung hat. Ethik ist nur dann möglich, wenn überhaupt Willensfreiheit besteht. Denn wir könnten keine moralischen Appelle aufstellen und keine sittlichen Gebote oder Verbote geben, wenn alles Tun und der dahinterstehende Wille von außen bestimmt würden. Wenn der Mensch ausschließlich durch Motive bestimmt ist, durch äußere Einflüsse, ererbte oder erworbene Anlagen dann gibt es keine ethischen Fragen wie Zurechnung, Verantwortung, Schuld und Reue. Aber dann könnte man auch keinen Menschen zur Verantwortung ziehen, für das was er getan hat.

Die Willensfreiheit und die Handlungsfreiheit stehen beide in Beziehung zueinander. Denn wer zwar Handlungsfreiheit besitzt, also ohne Zwang von außen etwas tun kann, ihm es aber an der Fähigkeit mangelt sich in seinem Willen zu entscheiden, der besitzt keine vollständige Freiheit. Anders herum nutzt es dem Menschen wenig, wenn er zwar über eine erhebliche Freiheit des Willens verfügt, diese aber auf Grund von äußerer Umständen nicht verwirklichen kann.

Freiheit ergibt sich also aus dem Zusammenspiel von Handlungsfreiheit und Willensfreiheit.

4.9     Das Wesen der Freiheit

4.9.1     Definition von Freiheit von Wilhelm Weischedel

„Freiheit ist der Besitz eines Spielraumes für ein Wählen können, innerhalb dessen der Mensch von sich selber her über sich selbst bestimmen kann.“ (Weischedel, Skeptische Ethik, Seite 137)

Die Freiheit ist ihres Wesens nach Spielraum, Wahl und Selbstbestimmung.

4.9.2     Freiheit als Spielraum

Freiheit ist da, wo Handlungsfreiheit durch Umwelt, Institutionen und Konventionen gewährleistet wird. Man kann auch sagen, sie räumt einen Spielraum von Möglichkeiten ein. Jeder Mensch hat unterschiedliche Spielräume. Der Spielraum dessen, der im Gefängnis sitzt, ist sehr begrenzt. Das Recht legt fest, was geboten oder verboten wird, es ist als Gewährung oder Versagung von Spielräumen.

Man sieht, daß in der Menschheitsgeschichte immer mehr der Drang besteht, die Freiheit auszuweiten. Der Mensch hat das Gefühl immer mehr Mensch zu sein, je weiter der Spielraum seiner Freiheit ist.

4.9.3     Freiheit als Wahl oder Entscheidung

Zur Freiheit gehört außer dem Spielraum etwas Wesentliches: Der Mensch kann innerhalb der Spielräume wählen und entscheiden. Ohne dies wäre der Spielraum zu nichts nütze. Freiheit ist auch Wahlfreiheit. Der Mensch muß ständig in jeder Situation neu entscheiden, er hält auch oft an früher getroffenen Entscheidung fest. Unfrei wird der Mensch nur dann, wenn er auf alle Möglichkeit einer Revision seiner Schlüsse verzichtet, wenn er also auf seiner Entscheidung beharrt, selbst wenn sie die Situation radikal geändert hat. Die Wahl muß also nicht ständig neu vollzogen werden, aber der Mensch muß offen sein, für neue Situationen bei denen er sich vielleicht neu entscheiden muß. Alle Entscheidungen setzen eine Grundentscheidung voraus, in der der Mensch sich selbst in seiner Freiheit wählt.

4.9.4     Freiheit als Selbstbestimmung

Der Mensch hat die Sehnsucht nach Besitz und Ausweitung des Spielraumes. Im Menschen ist also der Wille aus eigener Spontaneität die Grenzen zu setzen, also über sich selbst zu bestimmen. Freiheit ist auch Selbstbestimmung, wie ich es auch in der dargestellten Willensfreiheit schon erklärt habe.

Selbstbestimmung ist die Freiheit des Sich-Auslebens des Ich. Es zeigt sich auch darin, daß wir, wenn wir ein gewisses Alter erreicht haben, aus dem Elternhaus in ein selbstbestimmtes Leben streben. Im Gegensatz hierzu zeigt sich, daß wir auch Lust nach Abhängigkeit verspüren. Wir lassen in gewissen Bereich über uns verfügen. Wir richten uns nach Propaganda, Mode, Massenmedien und öffentlichen Meinungen. Man kann von Sehnsucht nach Freiheit und Flucht vor ihr sprechen.

5     Der Determinismus und der Indeterminismus

5.1     Der Determinismus

von lat. determinare = festsetzen, bestimmen

5.1.1     Erläuterung der Position des Determinismus aus Grundfragen und Grundbegriffe der Pädagogik

Das Verhalten des Menschen ist vollkommen bestimmt durch komplexe Verknüpfung ursächlicher Verhältnisse, in die Erb- und Umwelteinflüsse eingehen, selbst dann, wenn wir uns dessen nicht bewußt sind. Die subjektiv erlebte Freiheit wird im Determinismus als bloßer Schein, als Illusion gedeutet (Pädagogik, Grundfragen und Grundbegriffe, Erich Weber, Seite 33).

5.1.2     Erläuterung der Position des Determinismus aus Skeptische Ethik / Weischedel

Der Mensch ist im Augenblick des Tuns zwar oft der Überzeugung sich selber dazu bestimmt zu haben, aber bei genauerer Betrachtung entdeckt man eine Menge von Einwirkungen, die zu diesen Tun bzw. Wollen geführt haben:

Einflüssen von außen, der ererbte Charakter, unwillkürlich auftretende Antriebe und Stimmungen. Dann erscheint das anfängliche Bewußtsein frei zu sein, als Irrtum. Das alles offenbar bestimmt ist, ist die Position des Determinismus.

5.2     Der Indeterminismus

5.2.1     Erläuterung der Position des Indeterminismus aus Grundfragen und Grundbegriffe der Pädagogik

Hier wird die Freiheit des Menschen vertreten. Freiheit kann dabei als Wählen können zwischen verschiedenen vorgegebenen Möglichkeiten begriffen werden. Freiheit läßt sich aber auch als produktive Möglichkeit verstehen, über die gegebenen Verhältnisse hinauszugehen. (Pädagogik, Grundfragen und Grundbegriffe, Erich Weber, Seite 33).

5.2.2     Erläuterung der Position des Indeterminismus aus Skeptische Ethik / Weischedel

Dem deterministischen Gedanken tritt der Indeterminismus entgegen. Er leugnet zwar die äußeren Einflüsse nicht, geht aber von einer Freiheit aus. Der Indeterminismus stützt sich dabei auf die Lebenserfahrung. Wir werden täglich vor Entscheidungen gestellt und bekommen dadurch eine Distanz zu den eigenen Motiven. Wir können uns gegen unsere eigenen Motiviertheiten wenden und erfahren darin eine gewisse Unabhängigkeit.

Beispiel: Wenn ich spazieren gehen will, kann ich es tun oder auch sein lassen.

Der Mensch macht Erfahrungen im sittlichen Leben. Er ist für sein Tun verantwortlich, kann anderen etwas vorwerfen, empfindet Reue und hat ein Gewissen. Deshalb kann man sagen, daß nicht alles bestimmt ist. Der Mensch besitzt, zwar eingeschränkt, die Möglichkeit anders zu Handeln und anders zu Wollen.

Weischedel schließt das Kapitel mit dem Hinweis, daß Ethik im Grunde „Skeptische Ethik“ genannt werden muß. Daher auch der Titel seines Buches.

Ethik ist nur dann möglich, wenn es eine, wenn auch begrenzte Freiheit des Menschen gibt. Da aber die Freiheit fraglich und problematisch ist, muß man den Begriff der „Skeptische Ethik“ verwenden.

 

6     Das Gewissen

Savater meint in seinem Buch „Tu, was du willst“, das Gegenteil von „ein Gewissen zu haben“ ist „moralisch imbezil zu sein“

6.1     Imbezillität

6.1.1     Definition über Imbezillität nach dem Dudenverlag

Hier ist die mittlere Stufe des Schwachsinns gemeint. Debilität ist die leichteste Form und die Idiotie die stärkste Form des Schwachsinns.

6.1.2     Definition über Imbezillität aus Savater

lat. baculus abgeleitet von Stock, Stütze

Jemand der beim Gehen einen Stock braucht ist imbezil. Gemeint ist nicht der Stock, den Alte und Gebrechliche brauchen, sondern der imbezile kann völlig beweglich sein und nicht mit den Füßen hinken, sondern mit der Seele.

Es gibt Imbezile unterschiedlichster Art:

Imbezil ist:

1.   „wer glaubt, er wolle nichts; wer sagt, ihm sei alles egal; wer in einem dauernden Gähnen oder einen permanenten Mittagsschlaf lebt, auch wenn er die Augen offen hat und nicht schnarcht.

2.   wer glaubt, er wolle alles; das erstbeste, das man ihm präsentiert, und das Gegenteil davon: weggehen und bleiben, tanzen und sitzen bleiben, Knoblauch kauen und zärtliche Küsse geben, alles auf einmal.

3.   Wer nicht weiß, was er will, und sich auch nicht die Mühe macht, es herauszufinden. Dieser Imbezile will das, was seine Nachbarn wollen, oder ohne besonderen Grund etwas anderes; alles, was er tut, wird von der Mehrheitsmeinung der Leute in seiner Umgebung diktiert: er ist Konformist ohne Überlegung oder Rebell ohne Grund.

4.   wer weiß, daß er will, und was er will und, mehr oder weniger, warum er es will, es ist aber nur schwach, ängstlich oder ohne besonderen Nachdruck es will. Am Ende tut er immer das, was er nicht will, und hebt sich das, was er will, für morgen auf - vielleicht ist er dann in besserer Stimmung.

5.   wer mit Macht und Gewalt will, wie ein Wilder, sich aber über die Realität täuscht, sich gewaltig irrt und schließlich das schöne Leben mit dem verwechselt, was ihn fertigmacht.

Alle diese Arten dieser Imbezillität benötigen einen Stock, sie müssen sich auf fremde Sachen stützen, die nichts mit eigener Freiheit und Selbstreflexion zu tun haben. (Savater, Tu was Du willst, Seite 81-82) 

Leider haben die meisten Menschen einige Anzeichen für Imbezillität.

Savater glaubt, daß die erste und unerläßlichste Bedingung die ist, entschlossen zu sein, nicht auf irgendeine Art zu leben, sondern davon überzeugt zu sein, daß nicht alles egal ist, auch wenn wir früher oder später doch sterben.

 „Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ (M. Luther).

6.2     Merkmale des Gewissens

Worin besteht das Gewissen, daß uns von der moralischen Imbezillität befreit?

1)  Wissen, daß nicht alles egal ist, weil wir wirklich leben wollen und außerdem gut leben, menschlich gut leben wollen.

2)  Aufpassen, ob das, was wir tun, mit dem übereinstimmt, was wir wirklich wollen oder nicht.

3)  Einen guten moralischen Geschmack entwickeln, lernen, daß es bestimmte Dinge gibt, die wir spontan ablehnen(z.B., daß es einen ekelt zu lügen, wie es einen normalerweise ekelt, in die Suppenschüssel zu pinkeln, aus der wir uns im nächsten Moment bedienen wollen).

4)  Keine Ausreden suchen, die verbergen, daß wir frei und daher vernünftigerweise für Folgen unserer Handlungen verantwortlich sind.

(Savater, “Tu was du willst“, S.85)

Schuld, Verantwortung und Reue, das sind Begriffe, die wir mit dem Gewissen verbinden. Die Grille aus Pinocchio war sein Gewissen, ohne sie ist er vom richtigen Weg abgekommen. Sie hat ihm gesagt, was richtig, oder falsch ist.

 

6.3     Verantwortung

Woher kommen Gewissensbisse? - Aus unserer Freiheit!

Wenn wir nicht frei wären, dann wären wir auch für nichts verantwortlich, nichts schuld und würden keine Reue empfinden. Deshalb versuchen wir, wenn wir etwas falsches getan haben, uns zu rechtfertigen, indem wir sagen, wir konnten nicht anders handeln. Wenn ich etwas getan habe, dann muß ich dafür auch die Verantwortung tragen.

Aristoteles bringt dazu ein anschauliches Beispiel:

Wenn ich einen Stein in der Hand halte, bin ich frei, ihn zu behalten oder wegzuwerfen. Wenn ich ihn aber weggeworfen habe, kann ich ihm nicht mehr befehlen zurückzukommen, damit ich ihn wieder in der Hand halten kann.

Das Ernste an der Freiheit ist, daß ich mit jeder Handlung, die ich begehe, meine Möglichkeiten zu wählen einschränke. Reue ist unsere Unzufriedenheit darüber, wenn wir unsere Freiheit schlecht genutzt haben. Verantwortlich sein heißt, sich die Konsequenzen seiner Handlungen zuzuschreiben, das Schlechte zu meiden und vom Guten zu profitieren.

Der Verantwortliche ist bereit für sein Handeln einzustehen. „Ja, ich bin es gewesen!“, würde er sagen.

6.4     Reue und ein wichtiger ethischer Grundsatz

Ich möchte ein Beispiel aus dem Buch „Tu, was du willst“ wiedergeben, daß von einem Mann handelt, der Reue über seine Taten empfindet. Es ist ein berühmter Schurke der Weltgeschichte, Richard III, aus der gleichnamigen Tragödie von Shakespeare. Um König zu werden, beseitigt er alle männlichen Verwandten, die zwischen ihm und dem Thron stehen. Denn sein Selbstwertgefühl litt darunter, daß er bucklig und häßlich war und er dachte die Königsmacht könnte ihm Respekt verschaffen. Als er dann auf dem Thron sitzt, erfährt er nur Abscheu und Haß. Das schlimmste ist, daß er nun Abscheu gegen sich selbst erfährt. Der Preis, den er nun gezahlt hat, ist von keinem Menschen, eingeschlossen sich selbst geliebt zu werden. An seinem Buckel hatte er keine Schuld, also brauchte er sich dessen auch nicht zu schämen. Die, die ihn deswegen auslachen, haben Grund sich zu schämen. Er hätte innerlich großzügig sein können, intelligent und herzlich. Für seinen moralischen Buckel ist er selbst verantwortlich und deshalb für andere und sich selbst zum Monstrum geworden.

„Ich muß verzweifeln. Kein Geschöpfe liebt mich, und sterb ich , wird sich keine Seel´ erbarmen. Ja, warum sollten´s andere ? Find ich selbst in mir doch kein Erbarmen mit mir!“ (aus Shakespeare)

Es gibt einen schönen Satz von Erich Fromm der hierzu paßt:

„Was du nicht willst, das man dir  tu, das füg´ auch keinem anderen zu, lautet eines der wichtigsten Gebote der Ethik.“

Aber mit gleicher Berechtigung kann man sagen: „Was du anderen antust, das tust du auch dir selber an.“ (Erich Fromm, Psychoanalyse und Ethik, S.41)

 „Sich ein schönes Leben bereiten, heißt anderen ein schönes Leben zu bereiten“ (Savater, Tu, was du willst)

Nun möchte ich noch ein Beispiel aus dem Buch anbringen, daß von einem Mann handelt, der ein Gewissen hat und seinen Moralvorstellungen treu bleibt:

Wenn der Held im Western die Chance erhält den Schurken hinterrücks zu erschießen, und er sagt: „Das kann ich nicht“, verstehen wir genau wovon er redet. Schießen könne er wohl, doch er hat Moral. Schließlich ist er der „Gute“ in dem Western und will dem Typen treu sein, der er zu sein, gewählt hat.

Die Problematik des Gewissens

6.5     Weischedel, „Skeptische Ethik“ - Das Gewissen

Ich habe mich mit dem siebten Kapitel aus „Skeptische Ethik“ von Weischedel beschäftigt.

Wie bei der Freiheit, ist die Frage nach dem Begriff des Gewissens verworren. Der eine wird vom Gewissen geplagt, der andere pfeift darauf. Auch Fachleute der unterschiedlichsten Bereiche machen sich Gedanken zu diesem Thema und werden sich nicht einig.

Es gibt ein Sprichwort: „Ein gut´ Gewissen, ist ein sanftes Ruhekissen.“

Man könnte auch anders sagen: „Der Gewissenlose ist es eigentlich, der ein gutes Gewissen hat.“

Denn vielleicht hat man deshalb das Gefühl des guten Gewissens, weil man sich gegen das schlechte Gewissen abgestumpft hat und sich davor  verschließt. Eigentlich gibt es kein „schlechtes Gewissen“, denn das Gewissen als solches ist nicht schlecht. Nur das Tun des Menschen, der  vom Gewissen  getadelt wird.

 

Das Wesen des Gewissens kommt am besten an einem alltäglichen Beispiel hervor:

„Ich komme von einer Feier nach Hause und denke, daß es ein schöner Abend war. Doch dann überkommt mich ein schlechtes Gefühl, eine Unruhe. Plötzlich fällt es mir ein! Ich habe jemandem etwas liebloses gesagt und ihn damit gekränkt.“

Hierbei handelt es sich um eine Gewissenserfahrung nach einer Tat.

Bei Gewissensbissen handelt es sich um ein inneres Geschehen, obwohl Umwelt und Mitwelt Anlässe zur Gewissenserfahrung  bieten können, nur ich selber höre meine innere Stimme, sie ist der Ursprungsort des Gewissens.

Außerdem kann kein anderer für mich ein Gewissen haben. Ich kann dem Gewissen nicht neutral gegenübertreten, denn es zielt auf mich. Bei dem Gewissen geht es um einen konkreten Menschen in  seinen  Möglichkeiten. Das Gewissen fragt ihn:

„Wie war eine solche Handlung wie du sie begangen hast möglich?“

Es können auch vorausgegangene oder zukünftige Möglichkeiten eines Menschen  Inhalte  seiner Gewissensbisse sein.

 „Das Gewissen ist kein seelisches, kein substantielles Etwas, kein Vorhandensein in mir. Es ist vielmehr eine Weise, wie ich mich verstehe. Das heißt zum einen, daß ich mich in der Erfahrung des Gewissens verstehe, so, wie ich bin, ich weiß in ihm von mir. 

Das Verstehen des Gewissens ist Sich-Verstehn. Zum anderen verstehe ich das, was das Gewissen mir sagt, als eine Möglichkeit meiner selbst. Im Beispiel ist es, die Möglichkeit nicht lieblos zu sein.“ (Weischedel, Skeptische Ethik,S.163)“

Meistens überfallen Gewissensbisse den Menschen plötzlich, er bekommt auf einmal ein ungutes Gefühl. Die Gewissenserfahrung kann sich auch langsam verbreiten, etwa als allgemeine Unruhe, doch auch hier wird irgendwann klar, weshalb die Unruhe gekommen ist. Das Gewissen ist etwas wie eine innere Stimme, nicht eine , die wirklich spricht, so daß Laute zu hören sind, sondern es zwingt den Menschen zum Hören.

Außerdem versetzt das Gewissen den Menschen in eine gewisse Einsamkeit. Es reißt einen aus Alltagssituationen heraus, aus Situationen, mit denen man sich oft betäubt. Der Mensch, der vom Gewissen geplagt wird, empfindet dieses als Schmerz. Der vom Gewissen Getroffene leidet unter diesem. Die Erfahrung des Gewissens hat Grade der Intensität. Es kann sich zu einer Qual steigern, unter der man meint, nicht weiter Leben zu können.

Die betroffene Person kann aber aktiv auf das schlechte Gewissen reagieren. Sie kann gewissenhaft oder gewissenlos reagieren. Der Mensch kann es zulassen, daß sich das Gewissen voll auswirkt oder er kann es lassen. Das Gewissen kann mit der Zeit schwächer werden und es kann mit der Zeit auch ganz verstummen.

Ein schlechtes Gewissen haben, heißt eigentlich, ein Gefühl der Schuldhaftigkeit haben.

Wenn man sich mit dem Thema „Gewissen“ beschäftigt, sieht man, daß es eng mit dem Thema „Freiheit“ zusammenhängt, genauso wie die „Ethik“ und die „Moral“. Denn Schuld setzt Freiheit voraus, denn nur der, der  frei ist, kann schuldig werden.

Hinzu kommt noch, daß das Gewissen sich nicht darauf beschränkt, ein einzelnes Tun als schuldhaft und verwerflich anzusehen. Wenn der Mensch, den das Gewissen nun plagt, etwas Liebloses gesagt hat, dann war etwas nicht in Ordnung mit ihm. Mit seinem  Sein als Ganzes war etwas nicht in Ordnung. Wenn man sich den Ruf des Gewissens aussetzt, offenbart man eine tiefe Fragwürdigkeit des eigenen Seins.

Ein weiteres Merkmal des Gewissens ist, daß es sich als Wirklichkeit ausgibt. Es wird so erlebt, als wenn es nicht von dem, der es hört, hervorgerufen wird.

Der Mensch erfährt im Gewissen Möglichkeiten seines Gutseins. Man wird auf das Gute hingewiesen, wenn das Gewissen sich meldet. Erst durch die negative Gewissenserfahrung taucht das Verstehen des Guten oder das Wissen um das Gute auf. Allerdings ist es fraglich, ob das aus dem Gewissen mittelbar erschlossene Gute, wirklich das Gute selber ist, oder ob nicht auch das Gewissen, wie alles menschliche Verstehen, Irrtümern unterworfen ist. Denn die Gewissensethik ist bei verschiedenen Menschen und in verschiedenen Zeitaltern unterschiedlich oder kann sogar gegensätzlich sein. Man kann sagen, das Gewissen öffnet den Blick auf das Gute, wobei offen bleibt, ob es das wahre Gute ist.

Über das Gewissen kann man noch sagen, daß es eine Absolutheit beansprucht. Es verlangt, daß der Mensch anerkennt, daß es die Wahrheit sagt. Es meint, im Recht zu sein und es wirkt so, als wenn es unabhängig vom Menschen wäre. Es wirkt so, als wenn es ihn trifft, und nicht von ihm hervorgerufen wird.

Das  Gewissen bringt außerdem keine Gründe dafür vor, was es verlangt. Es sagt nur:

„Du bist schuldig, für das was du getan hast.“ Aber in Wahrheit dagegen ist das Gewissen durch die Subjektivität dessen bestimmt, den es trifft.

6.6     Kittsteiner: „Entstehung des Gewissen und Selbstdisziplin“

Mit der Entstehung des Gewissens geht eine individuelle Selbstdisziplin einher. Das Gewissen setzt immer eine freiwillige Selbsteinschätzung voraus. Die Würde des Menschen besteht in diesem Vermögen (Heinz D. Kittsteiner, Entstehung des modernen Gewissens).

6.7     Kohlberg: „Die Entstehung des Gewissen“

Kohlberg unterteilt die Entstehung des Gewissens in unterschiedliche Phasen (80´er Jahre):

1.   Prätentionelle Phase
Hier ist das Verhalten von Sanktionen bestimmt.

2.   Konventionelle Phase
Hier richtet man sich nach der Gesellschaft, ahmt nach, verinnerlicht und gewöhnt sich an bestimmtes Verhalten.

3.   Postkonventionelle Phase
Das Verhalten wird befürwortet, der Sinn erfaßt. Man macht die Dinge nicht mehr nur deshalb, weil andere sie tun.

Die Reihenfolge der Phasen kann auch wechseln.

6.7.1     Kinder und moralische Regeln

Man konnte durch Beobachtungen und Befragungen von Kindern feststellen, daß sich schon sehr früh ein Gewissen ausbildet. Man hat in den letzten zehn Jahren Untersuchungen im Kindergarten gemacht, und fand dabei heraus, daß es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gab. Die befragten Kinder, waren vier Jahre alt und konnten die unterschiedliche Bedeutung von Regeln feststellen. Man kann die Regeln in drei unterschiedliche Gruppen einteilen:

1.   Konventionelle Regeln: z.B. „Du sollst nicht mit den Fingern essen!“

2.   Moralische Regeln: „z.B. „Du darfst andere nicht verletzen !“

3.   Klugheitsregeln: z.B. „Du sollst dir vor dem Zubettgehen die Zähne putzen !“

Je älter die Kinder waren, um so weniger Regelübertretung gab es im Bereich der moralischen Regeln. Erstaunlich war, daß die Kinder die Regeln schon selber kannten und genau wußten, was man im moralischen Sinne tut und was nicht.

7     Lebenseinstellungen

Es gibt Menschen, die eine aktive und andere, die eine passive Lebenseinstellung haben.

Savater vergleicht diese Menschen mit Mäusen und Löwen. Der erste Unterschied zwischen einem Löwen und einer Maus ist, daß die Maus fragt: „Was wird mit mir passieren ?“ Der Löwe hingegen fragt: „Was werde ich tun ?“

Der zweite Unterschied ist: Die Maus will, daß andere sie lieben, damit sie sich selbst lieben kann. Der Löwe liebt sich selbst, wodurch er fähig wird, andere zu lieben.

Der dritte Unterschied ist: Die Maus will etwas tun, was gegen die anderen gerichtet ist, damit diese ihr nichts tun. Der Löwe hat die Ansicht, daß alles was er zu Gunsten anderer tut, auch zu seinen Gunsten ist.

Maus oder Löwe zu sein, das ist eine Lebenseinstellung.

Die Einstellung menschlich zu sein, besteht darin, sich in die Lage anderer zu versetzen. Dazu gehört , ihn als Menschen anzusehen, egal was er getan hat. Es geht darum,

ihn von innen her zu verstehen, und für einen Moment seinen Standpunkt zu übernehmen (Reflexivität).

In der heutigen Gesellschaft sind die Menschen eher auf sich selber konzentriert und nicht auf ihre Mitmenschen. Die Idealisten sind Rebellen, lehnen Traditionen ab und    führen oft ein konfliktreiches Leben.  Sie sind für oder gegen etwas, und meist weniger religiös.

Die Materialisten konzentrieren sich eher auf das Materielle und nicht auf die Mitmenschen (siehe dazu Film „Citizen Kane“, als Beispiel im Buch „Tu, was du willst“ von Savater)

7.1     Hedonismus

Hedonisten können für einen Moment den Blick auf die Zukunft verlieren. Die hedonistische - materielle Lebenseinstellung ist nicht warten zu können und Genuß hier und jetzt erleben zu wollen. Der Hedonismus ist in unserer Gesellschaft auf dem Vormarsch. Man orientiert sich daran: „ Ich kann ja morgen schon tot sein !“ (siehe dazu Altes Testament in der Bibel, Jakob und Esau, vom Tausch des Erstgeburtsrechts gegen eine Linsensuppe ).

7.1.1     Meyer Lexikon über Hedonismus

Hedonismus [griech.], eine Form des Eudämonismus, bei der das private Glück als höchstes Gut in der Erfüllung individueller, phys. und psych. Lust gesehen wird. Der H. geht auf Aristippos zurück. 

7.1.2     Dudenverlag über Hedonismus

Hedonismus [gr.-nlat.] der; -: in der Antike begründete philosophische Lehre, nach welcher das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust u. Genuß ist.

7.2     Utilitarismus

Es ist eigentlich eine neoliberale Wirtschaftstheorie. Ein uralter Gedanke von Adam Smith, der im 18. Jahrhundert eine Wirtschaftstheorie aufgestellt hat, lautet:

„Wenn jeder für sich selber sorgt, ist dies das Beste für die ganze Gemeinschaft.“ (invisible hand). Das Argument hierfür ist, daß Verbraucher bei gleicher Qualität das günstigere kaufen, also sollte jeder Anbieter auf den neuesten Stand sein und möglichst günstig verkaufen. Wenn alles immer besser und billiger wird, kommen alle Menschen in den Genuß aller Produkte. Allerdings werden hierbei die Schwächeren benachteiligt und der Mensch ist nur auf sich selbst bezogen.

7.2.1     Meyer Lexikon über Utilitarismus

Utilitarismus [lat.], u. a. von J. Bentham und J. S. Mill vertretene pragmatische Richtung der Sozialethik, nach der eine Handlung danach bewertet wird, in welchem Maße sie zur Förderung des Glücks einer größtmögliche Anzahl von Menschen beiträgt. Der U. diente der Begründung einer wohlfahrtsstaatliche Sozialpolitik.

7.2.2     Dudenverlag über Utilitarismus

Utilitarismus der; -: philosophische Lehre, die im Nützlichen die Grundlage des sittlichen Verhaltens sieht u. ideale Werte nur anerkennt, sofern sie dem einzelnen od. der Gemeinschaft nützen.

7.3     Wertewandel in der Familie

Man kann einen Wandel der Erziehungsziele in den letzten Jahren feststellen. Die Untersuchung, bzw. Befragung, bezieht sich auf Westdeutschland und wurde von 1951 - 1991 durchgeführt.

Man kann zusammenfassend sagen, daß Gehorsam und Unterordnung um 1951 bei einem Drittel der Eltern als wichtig angesehen wurde. Danach bewegt sich die Zahl derer von 1970 bis heute permanent nach unten, von 27% bis heute unter 10%.

Ordnungsliebe und Fleiß wurden 1951 am wichtigsten gewertet. Ca. 45 % der Eltern fanden diese Werte noch in den 60`er Jahren wichtig. Heute sind es noch 40 % die sagen, daß es ein wichtiger Grundsatz ist.

Das heute am liebsten bewertete Erziehungsziel mit über 70 % der Eltern, ist die Selbständigkeit und der freie Wille. Das fanden die Eltern um 1951 weniger wichtig.

Heutzutage soll der Mensch Individualist sein, rational denkend und sich nicht mehr nur nach Gewohnheit und Tradition richten. Wichtig ist geworden, was der Einzelne will.

Die Regeln sind weniger geworden, man muß sich selber orientieren und mehr Verantwortung übernehmen. Aus dem Individualist wird meist leider ein Egoist und die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer. Hoffentlich werden wir nicht immer mehr zu einer Gesellschaft mit rational, auf sich selbst bezogen handelnden Menschen.

Wenn die Menschen aufhören würden nur an das Materielle und an sich selbst zu denken und mehr Gutes für ihre Mitmenschen tun würden, könnten sie selbst ein viel erfüllteres und glücklicheres Leben  führen.

 

 

Quellennachweis

 

1.   Frau Prof. Dr. Phil. Irmgard Bruns: Vorlesung über Ethik, Moral, Freiheit und die Entstehung des Gewissens

2.   Fernando Savater: Tu, was du willst - Ethik für die Erwachsenen von morgen, Campusverlag 1993

3.   Wilhelm Weischedel: Skeptische Ethik, Suhrkampverlag 1976

4.   Heinz D. Kittsteiner: Die Entstehung des modernen Gewissens, Inselverlag 1991

5.   Erich Weber: Pädagogik, Grundfragen und Grundbegriffe

6.   Erich Fromm, Psychoanalyse und Ethik - Bausteine zu einer humanistischen Charakterologie, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1992

7.   Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

8.   Dudenverlag, Fremdwörter, Mannheim 1993

9.   Meyer-Lexikon, Mannheim 1993

 



[1] Immanuel Kant, geb. 22.04.1724 in Königsberg, gestorben 12.02.1804 war ein deutscher Philosoph.

 

[2] Aristoteles wurde 322 geboren und starb 384. Er war ein griechischer Philosoph und gründete eine eigene Schule, den Peripathos, ein naturwissenschaftliches Museum und eine Bibliothek.

[3] Homer, nach der Überlieferung ältester epischer  Dichter des Abendlandes; seine wahrscheinliche Lebenszeit wird zwischen 750 und 650 angenommen. In seinem Namen wurden vor allem „Ilias“ und „Odyssee“ überliefert.

[4] Sokrates, Athen um 470 war griechischer Philosoph. Er hinterließ keine Schriften, da er nur mündlich lehrte, so daß über seine Philosophie nur Schüler Auskunft gaben, z.B.: Platon. Er beschäftigte sich als Ethiker mit dem sittlichen Handeln. Seine Methode, Dialoge mit seinen Schülern zu führen, in denen der Wissende fragt und der Unwissende antwortet, nennt man „sokratische Ironie“ oder „Maeutik“. Sokrates bezog sich bei seinem eigenen Handeln auf sein Dämonium, eine warnende Stimme. Deshalb wurde er wegen Gottlosigkeit zum Tode durch den Schierlingsbecher verurteilt.

[5] Platon, eigentlich Aristokles, 428 bis 348 in Athen, griechischer Philosoph. Schüler von Sokrates. Fast alle Schriften vollständig erhalten. Seine Forderungen: verantwortliche Erziehung, Euthanasie und das Verbot von Privateigentum. Sein Idealstaat: Leitung durch Philosophen, Schutz durch Wächter und Ernährung durch dritten Stand.


 

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letztes Update: 24.04.2000